Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 09.04.2024, Nr. 83, Seite 23, lkl, daf 

Oberzissen schaut nach wichtigem Sieg auf großes Kellerderby

Bezirksliga: SVO verschafft sich im Abstiegskampf etwas Luft – Oberwinter fehlt Durchsetzungsvermögen – Verschossener Elfmeter kommt Grafschaft teuer zu stehen.

Kreis Ahrweile: An der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga Mitte geht es weiter sehr wechselhaft zu. Eine Woche nach Eroberung des zweiten Tabellenplatzes muss der TuS Oberwinter diesen nach einem 1:1 (0:1)- Unentschieden beim SV Weitersburg schon wieder abgeben. Derweil hat sich der SV Oberzissen mit einem wichtigen Sieg beim Vorletzten Oberwesel auf den zwölften Rang vorgearbeitet. Schlusslicht Grafschafter SG scheiterte zudem ein weiteres Mal an sich selbst.

SV Weitersburg - TuS Oberwinter 1:1 (1:0)

Vom Start weg entwickelte sich in Weitersburg eine unterhaltsame Partie. Oberwinter gehörte die Frühphase, den Gastgebern die Phase zwischen der fünften und 35. Minute, ehe der TuS wieder die Oberhand gewann. Das einzige Tor vor der Pause gelang dem SVW. Nach einem langen Einwurf ging Stürmer Tim Lauer nach Foul von Kadir Mete Begen zu Boden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marcel Christ zum 1:0 für Weitersburg (17.). „Spielerisch eine unserer besten Hälften der Saison. Eine halbe Stunde lang haben wir Ball und Gegner exzellent laufen lassen. Das sah schon sehr gut aus“, befand der Weitersburger Trainer Marcel Christ. TuS-Trainer Cornel Hirt sah eine Halbzeit „ohne viel Chancen“.
Durchgang zwei wurde schnell hektisch. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff sah Lauer Gelb-Rot. Nach einem Foul in der ersten Hälfte musste er wegen Ballwegschießens nach einem Schiedsrichterpfiff vorzeitig vom Feld (52.). Nun war der TuS überlegen, zumal er seit der Pause auch mit einer zweiten Spitze agierte. So kam der TuS durch Niklas Röder dann in der 68. Minute zum nicht unverdienten Ausgleich. Nach einem Eckball hatte Röder im Nachschuss zum 1:1 getroffen.
„Dann hatten wir etliche Chancen“, haderte Hirt. „Bei uns ging viel über Wille und Einsatzbereitschaft“, betonte derweil Koca. Hitzig war es auch. TuS-Ersatzspieler Melih Taha Begen sah nach einem
Wortgefecht mit der Weitersburger Bank die Rote Karte. „Wir sind schon enttäuscht, aber die Einstellung war wieder niemandem abzusprechen. Über die Außen hat es uns an der Ballfertigkeit und dem entscheidenden Durchsetzungsvermögen gefehlt“, erklärte Hirt. Koca meinte: „Diesen Punkt haben wir uns verdient, wir sind gefühlter Sieger.“

SG Viertäler Oberwesel - SV Oberzissen 0:3 (0:1)

Hoch über dem Rhein hat Oberzissen den nächsten wichtigen Sieg im Abstiegskampf gefeiert. Damit hat die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath nicht nur den Gegner in der Tabelle distanziert, sondern sich zugleich zumindest einen kleinen Vorsprung von drei Punkten auf den ersten Abstiegsrang und somit den TSV Emmelshausen erspielt, gegen den es in der kommenden Woche im direkten Duell geht.
„Wir freuen uns über diesen wichtigen Sieg. Wir haben Oberwesel jetzt erst einmal distanziert. Allerdings ist die Messe noch längst nicht gelesen, weshalb wir den Fokus schon auf die kommende Woche richten“, meinte Hilberath verhalten, der sich nicht zu überschwänglich über den Erfolg in Winzberg freuen wollte, schließlich bleibt es für Oberzissen noch ein weiter Weg bis zum Klassenverbleib. Nichtsdestotrotz hatte der SVO in den 90 Minuten zuvor wie schon in der vergangenen Woche gegen Grafschaft dem Druck standgehalten. In einer für den Abstiegskampf
typischen Partie bei ungewohnt warmen Temperaturen gab es nicht sonderlich viele Tormöglichkeiten zu verzeichnen. Aufseiten des SVO waren es Dane Irmgartz (10.) und Mike Bach (36.), die sich mehr oder weniger angenähert hatten. Auch die Hausherren hatten zwei gefährliche Torraumszenen (16., 21), doch letztlich waren es die Gäste, die in Führung gingen. Nach einer Ecke köpfte Lukas
Groß mustergültig am kurzen Pfosten zum 1:0 ein (37.).
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften noch mehr als zuvor. Die wohl gefährlichste Szene entschärfte Christian Heuser unmittelbar nach Wiederanpfiff (47.), sodass es bis in die Schlussminuten beim 0:1 blieb. Hier sorgte dann Irmgartz nach einem langen Freistoß für die Vorentscheidung (83.), ehe Joker Tim Esten einen selbst herausgeholten Elfmeter zum 3:0-Endstand verwandelte (90.).
„Wir haben wenig zugelassen und unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt haben wir gegen Emmelshausen nicht den Druck, unbedingt gewinnen zu müssen. Wir wollen aber natürlich mit einem Sieg den nächsten großen Schritt machen“, meinte Hilberath vorausschauend.

Grafschafter SG - SSV Boppard 2:5 (2:1)

Auch zwei Führungen haben den Grafschaftern nicht zu einem Punktgewinn gereicht. Ein verschossener Foulelfmeter unmittelbar vor der Pause brachte die aus Sicht der Hausherren unglückliche Wende und leitete die fünfte Pleite in Serie ein.
Aus einem Eckball heraus ging die Mannschaft der Brüder Jörn und David Kreuzberg früh in Führung. Kapitän Fabian Münch stand goldrichtig und nickte gekonnt ein (7.). Gleich im Gegenzug musste die GSG allerdings schon wieder den Ausgleich hinnehmen.
Bei einem weiten Schlag zögerte Schlussmann Benjamin Niederberger beim Herauslaufen, sodass Philipp Pitkowski vor dem Torwart an den Ball kam und nur noch einschieben musste (8.). Die GSG erholte sich gut vom prompten Ausgleich und schlug mit einem schönen Angriff über Maurice Lefevre zurück, der eine punktgenaue Flanke auf Tizian Karaschewitz servierte, der zum 2:1 traf (37.). Unmittelbar vor der Pause spielte sich die wohl entscheidende Szene ab. Nach einem Foul an Pedro Loureiro bekam die GSG einen Foulelfmeter zugesprochen. Kapitän Münch übernahm die Verantwortung, scheiterte aber an Boppards Torhüter Alexandru-Constantin Ariton (44.).
In der Folge veränderte sich das Spiel auf ganzer Linie. Nach einem abermals schlecht verteidigten langen Ball glich Fatos Xhaferi direkt nach Wiederanpfiff aus (47.), ehe ein Doppelschlag von Xhaferi (76.) und Lorenz Schneider (77.) die Gäste auf die Siegerstraße brachte. Den Schlusspunkt setzte dann Gabriel Petrovici mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 5:2 (90.). „Wir brauchen heute keine Ausreden zu suchen und müssen uns an den eigenen Kopf fassen. Es war alles drin, wir haben es aber erneut nicht hinbekommen. Jeder muss sich in Sachen Einstellung und Vorbereitung auf ein solches Spiel hinterfragen. Auch mit Blick auf die kommende Saison muss dringend eine Weiterentwicklung stattfinden“, fand Grafschafts Trainer Jörn Kreuzberg anschließend deutliche Worte.

TSV Emmelshausen - FV Rübenach 0:3 (0:2)

In der FußballBezirksliga Mitte unterlag der TSV Emmelshausen dem FV Rübenach am Freitagabend auf dem Kunstrasen an der alten Hunsrückhöhenstraße mit 0:3 (0:2). Maximal ersatzgeschwächte Hausherren konnten den ambitionierten Gästen nur in Hälfte eins etwas entgegensetzen. Durch die Niederlage bleibt der TSV mit 21 Punkten in den Abstiegsrängen kleben, Rübenach verliert mit guten 50 Zählern Rang zwei (noch) nicht aus den Augen.
Entgegen der 1:3-Niederlage vor Wochenfrist bei der SG Westum fehlte der Heimelf nun auch noch Spielführer Jonas Bersch. „Jonas hat jetzt dreimal mit Schmerzen in der Leiste gespielt, heute ging es dann gar nicht“, erklärte sein Trainer André Steinbach Berschs Fehlen. So führte sein Vertreter und Routinier Andi Retzmann eine Mannschaft aufs Feld, die zu großen Teilen aus Spielern der letztjährigen zweiten Mannschaft und den aktuellen A-Junioren bestand.
Die machte es aber anfangs gar nicht schlecht. Friedrich Paleschuck schob – von Mohamad Alhaj schön freigespielt – das Leder aus zehn Metern freistehend neben das Gästegehäuse (3.). Auf der Gegenseite war TSV-Keeper Alexander Schwertel bei Jamil Mohameds starkem Schuss hellwach und lenkte ihn an die Latte (18.). Gut zehn Minuten später sollten die Koblenzer dann doch Zählbares vermelden. Der baumlange Jonas Lauer verlängerte einen Einwurf per Kopf auf den dahinter lauernden Sascha Alsbach. Kurz zuvor scheiterte gleiches Muster noch knapp (19.), diesmal aber netzte Alsbach zum 0:1 (30.).
Liga-Toptorjäger Ronaldo Kröber (27 Treffer) baute die Rübenacher Führung wunderhübsch aus. Von Alsbach bedient, nahm er den Ball mit der Brust mit und traf aus der Drehung mit links zum 0:2 (38.). Dass der TSV mithalten konnte, zeigte die Szene in Minute 43. Jonas Wunderlich schickte Alhaj auf die Reise, dessen Schuss landete aber am rechten Pfosten.
Die zweite Halbzeit plätscherte dann recht ereignislos vor sich hin. Rübenach schien nicht mehr zu wollen – und die Hausherren konnten nicht. „Ich konnte von der Bank nicht mehr nachlegen“,
meinte Steinbach nach Spielschluss. Aber es ist Licht am Horizont: „Zurzeit sieht es gut aus, dass in ein, zwei Wochen alle Fehlenden wieder an Bord sein können.“ Wie dem auch sei: Der eingewechselte Jason Weber vollendete für Rübenach in der Schlussviertelstunde einen Konter über Aushilfs-Innenverteidiger Johannes Mario Stenz knapp an der Abseitskante zum 0:3 (83.). Gewinner-Coach Benedikt Lauer meinte trotz des klaren Sieges: „Es gab durchaus Phasen, wo es hätte kippen können, damit war ich nicht einverstanden. Das hat mir in Teilen fußballerisch nicht gefallen, da hätte ich mir gewünscht, dass wir das spielerisch besser lösen. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir jedenfalls nichts mehr zugelassen.“
Steinbach wollte seinem dezimierten Team gar keinen Vorwurf machen: „Hier etwas zu holen war schwierig, aber nicht unmöglich. Ich fand sogar, dass wir in Abschnitt eins die klareren Chancen hatten.“ Und weiter: „Wir haben das Beste daraus gemacht. Gestern haben wir wegen einer Spielverlegung nachgefragt, die wurde aber abgelehnt. Am Ende ging uns deshalb die Puste aus.“ Jetzt geht der TSV-Blick zum Abstiegsduell am Sonntag in Oberzissen.
 
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 08.04.2024, Nr. 82, Seite 24, Sascha Wetzlar)

SG 2000 Mülheim-Kärlich II - SG Bogel/R./B. 3:1 (2:1)

Die SG 2000 ist dem Klassenverbleib eine großen Schritt näher gekommen. Gegen die SG Bogel war die Rheinlandliga-Reserve die aktivere und spielbestimmende Elf und ging durch das erste Saisontor von Ben Schmidt, dem eine schöne Kombination voraus ging, nach elf Minuten in Führung. Bogel glich nach 25 Minuten durch einen Foulelfmeter aus. SG 2000-Keeper Ahmad Khalil kam einen Augenblick zu spät und traf den Gästestürmer am Fuß. Malte Henseleit traf anschließend vom Punkt. Nach zahlreichen Chancen der Gastgeber war es ein Abstauber, nach zuvor starker Parade des guten Bogel-Torhüters Thomas Dreger, der das 2:1 brachte. Alexander Ohlig stand richtig und besorgte das 2:1 (31.). Nach der Pause bot sich das gleiche Bild. Die Hausherren machten das Spiel, mussten aber bis zur 88. Minute warten, ehe Sean Flies das erlösende 3:1 gelang.
„Eine ganz starke Leistung und drei enorm wichtige Punkte. Wir haben die schwere Aufgabe wirklich gut gelöst“, stellte SG 2000-Co-Trainer Marcus Fritsch zufrieden fest.

(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 08.04.2024, Nr. 82, Seite 24, lkl,red)

SV Anadoluspor Koblenz - SG Maifeld 3:0 (2:0)

„Kompliment an meine Mannschaft für einen schweren Monat. Fünf, sechs Jungs haben die Fastenzeit eingehalten. An einem warmen Tag wie heute ist das natürlich besonders fordernd. Wir haben aber kein Spiel verloren und auch heute wieder verdient gewonnen“, meinte Anadolu-Coach Dzenis Ramovic. Maifeld-Coach Florian Breitbach erklärte: „Am Ende fällt der Sieg etwas zu hoch aus, aber wir hätten wohl auch ewig spielen können und hätten kein Tor erzielt. Es war einer dieser Tage.“
Anadolu ging früh in Führung durch Armin Jusufi, der einen Pass vonEdis Ramovic verwerten konnte (7.). Danach passiert lange wenig. Beide Seiten versuchten es viel mit langen Bällen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte legte erneut Jusufi per Strafstoß nach. Jusufi war zuvor selbst gefoult worden. „Ich habe überhaupt kein Foul gesehen“, haderte Breitbach.
Die Koblenzer kamen dann auch erfolgreich aus der Kabine. Nach Gewühl im Maifelder Sechzehner stand Nikoll Sulig richtig und schoss ein (54.). Mit dem 3:0 war die Partie entschieden, Maifeld wechselte vierfach, war weiter engagiert aber nicht zwingend genug. „Wir haben es gut über die Bühne gebracht und schauen nach vorn. Es bleibt spannend, jedes Wochenende“, so Ramovic.

(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 09.04.2024, Nr. 83, Seite 25, lkl)

SG Eintracht Mendig - SG Vordereifel Laubach 2:0 (1:0)

Ausgerechnet die in diesem Jahr enttäuschende SG Eintracht Mendig mit fünf Niederlagen in zuvor sechs Spielen hat den Titelkampf in der Fußball-Bezirksliga Mitte wieder spannend gemacht. An der Brauerstraße zeigte die Elf von Trainer André Marx ihre beste Leistung nach der Winterpause und zwang Tabellenführer SG Vordereifel Laubach verdientermaßen mit 2:0 (1:0) in die Knie. Brice Braquin Mitel (18.) und Damir Mrkalj (59.) sorgten für die Tore der Vulkanstädter.
Dass die Eintracht als Herbstmeister unmittelbar nach der Winterpause Spiele in Folge verloren hatte und dadurch die gute Ausgangslage im Meisterschaftsrennen frühzeitig verspielte, davon war nicht viel zu spüren. Die Eintracht startete gegen den zuletzt konstant stark spielenden Spitzenreiter wie die Feuerwehr und erspielte sich bereits nach wenigen Minuten einige gute Torchancen.
Gute Szenen von Tim Montermann in Abseitsstellung (7.) oder Brice Braquin Mitel (10.) hätten die Führung bedeuten können. Die fiel dann doch in der 18. Minute per Elfmeter, nachdem ein Schuss von Milan Rawert im Strafraum regelwidrig mit dem Arm abgewehrt wurde. Mendigs französischer Topstürmer Braquin Mitel trat an und belohnte seine Farben für eine starke Anfangsphase. „Wenn wir mit zwei oder drei Toren in die Pause gehen, braucht sich Vordereifel nicht zu beschweren“, sagte Marx über einen starken Auftritt seines Teams in den ersten 45 Minuten.
Nach der Pause wurde es noch besser, denn nach 59 Minuten erhöhte Mrkalj per Kopf auf 2:0. Die hohe offensive Qualität der Gäste sollte sich erst danach bemerkbar machen. Während Mendigs Tim Montermanndas 3:0 verpasste (64.), hatte die Vordereifel-SG im Zeitraum zwischen der 60. und 75. Minute ihre einzige Drangphase.
Pfostenschüssen von Lukas Mey und Ole Conrad hätten den Anschluss bedeuten können. „Im Anschluss hatten wir noch eine ganze Reihe an Standardsituationen zu überstehen, allerdings waren wir heute defensiv nahezu fehlerfrei“, frohlockte Marx.
So endete die Begegnung mit einem verdienten Sieg der Vulkanstädter. „Die Leistung macht mich stolz und zeigt der Mannschaft, wozu sie eigentlich imstande ist. Wir wollten den Tabellenführer ärgern und haben dieses Ziel mehr als erfüllt“, meinte Marx.

(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 08.04.2024, Nr. 83, Seite 23, Jan Müller)

Kreisliga B - RZ-Berichte vom 23. Spieltag

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