Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 14.11.2023, Nr. 264, Seite 23, lkl,daf
Dreifachwechsel leitet Oberwinters Wende ein
Bezirksliga: TuS kommt in Mendig nach 0:3 noch zu 3:3 – Westum vergibt Elfmeter und verliert – Oberzissen rutscht weiter ab
Kreisgebiet. Es bleibt dabei: So schnell gibt sich der TuS Oberwinter in der Fußball-Bezirksliga nicht geschlagen. Nach dem späten Ausgleich in der vergangenen Woche im Spitzenspiel gegen den TuS Mayen bewies die Mannschaft von Trainer Cornel Hirt im Verfolgerduell mit Eintracht Mendig nun erneut Moral und kam nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem Unentschieden. Derweil setzte sich der Negativtrend für den SV Oberzissen und die SG Westum/Löhndorf weiter fort. Die vergab sogar einen Elfmeter und bleibt damit am Tabellenende.
Effektive Hausherren in Halbzeit eins und dominante Gäste in den zweiten 45 Minuten ergaben am Ende ein gerechtes Remis, obwohl auch eine Krönung der Aufholjagd der Gäste nicht unverdient gewesen wäre. Bei der Rückkehr von Cornel Hirt an die Mendiger Brauerstraße musste der mit ansehen, wie seine Mannschaft in der Defensive nach 13 Minuten nur zusah. Brice Braquin Mitel legte für den einlaufenden Leonard Zerwas an die Strafraumkante zurück und Zerwas markierte per Direktabnahme den frühe Mendiger Führung.
Zuvor hatte der Ball auch schon im Mendiger Tor gelegen, allerdings fand der Treffer von Niklas Röder wegen Abseits keine Anerkennung (8.). Es entwickelte sich in der Folge ein Duell auf Augenhöhe, die Tore erzielten in Durchgang eins aber nur die Gastgeber.
Zuvor hatte der Ball auch schon im Mendiger Tor gelegen, allerdings fand der Treffer von Niklas Röder wegen Abseits keine Anerkennung (8.). Es entwickelte sich in der Folge ein Duell auf Augenhöhe, die Tore erzielten in Durchgang eins aber nur die Gastgeber.
Braquin Mitel nach Zuspiel (23.) und ein abgefälschter Schuss von Niklas Heinemann (45.) ließen das Ergebnis auf 3:0 schnellen. „Dass wir zur Pause mit 0:3 zurückgelegen haben, schreibe ich mir selbst auf die Fahne, da ich nicht die richtige Aufstellung gewählt habe. Mit den Umstellungen nach der Pause wurde es dann ein ganz anderes Spiel“, erklärte Hirt den Dreifachwechsel zur zweiten Halbzeit. Mit Djibril Sylla, Max Blohm und Islam Reggami kamen drei spielstarke Akteure in die Begegnung, die dafür sorgten, dass Oberwinter das Kommando übernahmen. Das 1:3 durch Thomas Enke nach feiner Ballstafette ließ nicht lange auf sich warten (52.). In der 66. Minute brachte der aufgerückte Röder Oberwinter mit einer Direktabnahme zum 2:3 auf Schlagdistanz, ehe erneut Enke nach Flanke von Kadir Mete Begen in der 79. Minute für den Ausgleich sorgte.
Von der Mendiger Eintracht kam nichts mehr. „Wir haben nach der Pause das Spielen komplett eingestellt und nicht mehr dagegengehalten“, ärgerte sich EintrachtTrainer Jörg Schäfer. Die Krönung der Aufholjagd blieb für die Gäste aus, auch wenn sie nach einer Gelb-Roten Karte gegen Mendigs Pascal Zimmer von der 83. Minute an in Überzahl agierten.
Chancen zum Sieg gab es zwar, allerdings sollte ein vierter Treffer nicht mehr fallen. „Somit bleibt festzuhalten, dass wir keines der beiden Topspiele gegen Mayen und Mendig verloren haben, jedoch mit nur zwei Punkten zu wenig Ertrag verbuchen konnten. In beiden Spielen wäre mehr möglich gewesen“, urteilte Hirt.
Schäfer meinte: „Vor dem Spiel hätte ich das Unentschieden gern genommen, nachdem wir aber eine Drei-Tore-Führung aus der Hand gegeben haben, kann ich sich über den Punkt nur bedingt freuen.“
Viel hatte aus Sicht des SV Oberzissen nicht gefehlt, um auf der Feste Franz bei Anadolu Spor Koblenz zumindest einen Punkt mitzunehmen. Am Ende stand der SVO aber zum wiederholten Male mit leeren Händen da und liegt nun nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor einem Abstiegsrang.
Eine feine Einzelleistung von Armin Jusufi brachte die Hausherren früh in Führung (5.). Allerdings hatte er auch ohne große Gegenwehr durch das Oberzissener Mittelfeld dribbeln können, ehe er den Ball mit einem satten Schuss aus 20 Metern im linken Eck unterbrachte.
Oberzissen brauchte in den Anfangsminuten etwas Zeit, um ins Spiel zu finden, zeigte sich aber keinesfalls geschockt von der kalten Dusche. Nach einigen guten Angriffen, die zunächst noch ohne Torerfolg blieben, sorgte eine Standardsituation für den Oberzissener Ausgleich. Spezialist Satbir Singh verwandelte einen Freistoß an Schlussmann Dieter Packen vorbei direkt zum 1:1 ins Tor (32.).
Die Gäste hatten nun vor der Pause etwas die Oberhand, verpassten aber unter anderem bei einer guten Möglichkeit von Eric Naumann, der sich wohl besser für ein Abspiel entschieden hätte, die Führung (41.).
Den Schwung der Schlussviertelstunde vor der Pause konnte der SVO daraufhin im zweiten Durchgang allerdings nicht mehr mitnehmen. Die Hausherren wurden nun präsenter in den Zweikämpfen, während die Gäste kaum noch für Entlastung sorgten.
Dennoch blieb es lange Zeit beim 1:1, bis Huseyin Karalalek seine Mannschaft nach einem schnell ausgeführten Freistoß aus knapp 20 Metern sehenswert wieder in Führung brachte (75.), bevor Edis Ramovic wenig später mit dem 3:1 für die Entscheidung sorgte (80.).
Und so stand Oberzissen am Ende erneut mit leeren Händen da. „In der zweiten Halbzeit haben wir es im Vergleich zum ersten Spielabschnitt einfach nicht mehr gut gemacht. Es liegt viel Arbeit vor uns. Wir müssen schauen, dass wir noch den einen oder anderen Punkt vor der Winterpause holen. Vor allem müssen wir die Köpfe freibekommen“, bilanzierte Oberzissens Trainer Julian Hilberath
Fußball-Bezirksligist Grafschafter SG ist von der langen Auswärtsfahrt nach Oberdiebach (Landkreis Mainz-Bingen) mit leeren Händen zurückgekehrt. Im Kellerduell mit der SG Viertäler Oberwesel unterlag die Mannschaft der Brüder Jörn und David und Jörg Kreuzberg nach einer schwachen Vorstellung verdientermaßen mit 0:2 (0:1).
Die deutlich über 100 Kilometer lange Anfahrt zum Spielort Oberdiebach hatte den Aufsteiger sehr zeitig aufbrechen lassen. Ein für Bezirksliga-Verhältnisse besonders hoher Aufwand, der sich für die GSG allerdings nicht auf den Platz übertrug und schon gar nicht auszahlte.
Dabei hatten die Gäste die Chance, nach Punkten mit den Gastgebern gleichzuziehen. Doch trotz der Bedeutung dieser Partie für sie ließen sich die Grafschafter nach einer Anfangsphase des Abtastens mehr und mehr den Schneid abkaufen. Mit fortlaufender Spieldauer ging ein Großteil der Zweikämpfe an die körperlich robusten Gastgeber, die folgerichtig unter Mithilfe der GSG auch in Führung gingen.
Bei einem langen Ball fehlte die Abstimmung zwischen der Grafschafter Hintermannschaft und Torhüter Benjamin Niederberger, sodass Sebastian Mitchard ohne große Mühe per Kopf zur Oberweseler 1:0-Führung traf (28.).
Kurz darauf hatte die GSG eine ihrer wenigen und zugleich ihre beste Chance im Spiel. Ron Nolden umkurvte den gegnerischen Torhüter Benjamin Eric Niederberger, verpasste dann aber ein sauberes Anspiel auf den völlig frei stehenden Hubertus Wolf (36.).
Auch im zweiten Durchgang fanden die Grafschafter nach vorn weiterhin kaum statt. Dennoch blieb die Partie bis in die Schlussphase spannend, da es die Hausherren lange Zeit verpassten, nachzulegen und für die Vorentscheidung zu sorgen.
Dies änderte sich dann aber in der 81. Minute, als Chris Jäckel nach einem Halbfeldfreistoß völlig frei stehend per Kopf mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgte. „Wir haben die besprochenen Aufgaben nicht umgesetzt, waren nicht fokussiert und kamen mit der körperlichen Spielweise des Gegners nicht zurecht. Während wir zuletzt viele Schritte nach vorn gemacht haben, waren das drei Schritte zurück. Wir müssen vor dem wichtigen Spiel gegen Emmelshausen schnell wieder in die Spur finden“, sagte der Grafschafter Trainer Jörn Kreuzberg.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Kreis-Ahrweiler, 13.11.2023, Nr. 263, Seite 28, daf)
„Das 2:2 hilft uns mehr als dem TSV. Er muss irgendwann einmal gewinnen“, sagte der ehemalige TSV-Leistungsträger Marcel Christ. Zum Gewinnen hatte auch der TSV seine Möglichkeiten. Nach einer Abtastphase bot sich Paulo Leitao Pinto in der 24. Minute die erste Riesenchance für den TSV Emmelshausen – und die versenkte er gleich mit einem satten Schuss in das unbeobachtete Eck von Torwart Felix Lehmann zur 1:0-Führung. Weitersburg glich acht Minuten später zum 1:1 aus. Wie genau, war kaum zu ermitteln, das Tor wurde Orangel Köhler gut geschrieben. Auf jeden Fall stand es zu Pause unentschieden. In Hälfte zwei waren die Gastgeber überlegen. Fabian Nass hatte zweimal die Tormöglichkeit aus sehr spitzem Winkel, bevor er doch in der 66. Minute das 2:1 markierte. Pinto hatte einen sauberen Pass produziert, den Nass veredelte.
Die Partie wog hin und her. 3:1-Vorentscheidung oder Ausgleich? Es kam zu Variante zwei. Devin Amedov zwirbelte ein Freistoß von der Außenlinie an allen Akteuren vorbei zum 2:2-Endstand ins Netz, der am Ende keinem sonderlich hilft. Auch wenn Emmelshausens Trainer André Steinbach sagte: „Ich habe zwei gute Halbzeiten gesehen und bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung.“ Einig waren sich beide Seiten in der Ergebnisbewertung. „Das 2:2 war in Ordnung“, sagte Christ aus dem Dreier-Trainerteam des SV Weitersburg. „Das Unentschieden geht in Ordnung, auch wenn wir gerne drei Punkte gesehen hätten“, stieß Steinbach ins gleiche Horn.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 13.11.2023, Nr. 263, Seite 29, lkl,mat)
Zwei Führungen reichten der SG Maifeld-Elztal nicht, um im Bezirksligaduell mit dem FV Rübenach etwas Zählbares in Polch zu behalten. Die Maifelder stellten um, agierten im 4-3-3-System und setzten damit die FVR-Dreierkette gut unter Druck und hatten klare Spielvorteile. Keineswegs unverdient fiel der 1:0-Führungstreffer nach 20 Minuten durch Rene Durben, der nach Vorarbeit von Jan Fasel und Luca Gersabeck keine Mühe hatte. „Eigentlich hätten wir vor der Pause auch das 2:0 machen können oder müssen. Wir waren richtig gut im Spiel“, befand Maifelds Trainer Florian Breitbach. FVR-Coach Benedikt Lauer stimmte zu: „Das Ergebnis zur Pause geht sicherlich in Ordnung.“
In der Kabine fand Lauer offensichtlich die richtigen Worte, denn mit Beginn der zweiten Halbzeit war der FVR ohne taktische Umstellung plötzlich deutlich besser im Spiel. „Wir haben uns zu tief fallen lassen, konnten, warum auch immer, unser Spiel nicht so fortsetzen“, schilderte Breitbach. Zehn Minuten nach Wiederbeginn war es FVR-Torjäger Ronaldo Kröber, der nach einem tiefen Ball ausglich. Aber die Maifelder hattennoch einen Pfeil im Köcher. Nach Pass von Niclas Lohn profitierte Martin Steffes-Holländer von einem Ausrutscher von Alexej Eberhardt zur erneuten Führung der Hausherren.
Dieser Vorsprung hatte allerdings nur noch zehn Minuten Bestand, ehe Sascha Alsbach nach Eckball zum 2:2 traf (74.). In der 80. Minute setzte Rübenach dann den entscheidenden Schlag. Mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel aus 23 Metern besorgte Alexander Ronneburg das 3:2. „Das war dann, gerade in dieser Art und Weise, demoralisierend für den Gegner“, meinte Lauer. Denn auch nur drei Minuten drauf machte Kröber nach Ecke bereits sein 16. Saisontor und stellte den Auswärtssieg endgültig sicher.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 13.11.2023, Nr. 263, Seite 29, lkl,mat)
Dramatischer hätte das Heimspiel des TuS Mayen gegen die SG Liebshausen/Mörschbach/Argenthal in der Fußball-Bezirksliga Mitte nicht enden können. Den Hausherren drohte beim Stand von 2:4 nach 88 Minuten die erste Heimniederlage der Saison, ehe die Mannschaft von Marc Steil in den Schlussminuten ComebackQualitäten bewies und doch noch zum 4:4 (1:2)-Endstand ausgleichen konnte. Dabei war der Punktgewinn im Nettestadion nicht bloß glücklich, sondern letztlich hochverdient, denn spätestens nach Anpfiff der zweiten 45 Minuten dominierten die Mayener den Gegner vom Hunsrück.
Aber der Reihe nach: Das Topspiel zwischen dem Vierten und dem Sechsten begann mit einer kalten Dusche aus Mayener Sicht. Kevin Cabello vertändelte nach gerade einmal drei Minuten den Ball in der eigenen Gefahrenzone und lud somit Daniel Römer zum frühen 1:0 förmlich ein. Die Gäste legten in der 18. Minuten per Standardsituation durch Simon Peifer nach. Der TuS war dennoch keinesfalls die schlechtere Mannschaft und belohnte sich schließlich in der 43. Minute nach einem Einwurf durch Tim Schneider mit dem Anschlusstreffer.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Hausherren vollends das Kommando und schnürten Liebshausen in der eigenen Hälfte ein. Eine weitere Standardsituation, vollendet von Tim Krechel, sollte in der 72. Minute den überfälligen Ausgleich herbeiführen. „Danach sind wir am Drücker geblieben, allerdings war die Chancenverwertung unser größtes Manko. Im Gegensatz dazu hat der Gegner nahezu jeden Torschuss auch in Tore ummünzen können“, ärgerte sich Steil nach der Partie. Simon Peifer (80.) und Nico Wilki (88.) schossen die Hunsrücker jeweils nach Kontersituationen zum Sieg – dachte vermutlich jeder der rund 150 Zuschauer.
Anstatt zu resignieren, stemmten sich die Mayener jedoch gegen die drohende Niederlage. Calvin Müller brachte die Hausherren nur eine Minute nach dem 2:4 wieder auf Schlagdistanz (89.), ehe ein weiterer Eckball in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich führte. Eine kurze Ausführung zu Josip Bilac, schloss dieser aus spitzem Winkel an Freund und Feind vorbei zum 4:4 ab (90.+2). Einziger Wermutstropfen aus Sicht der Mayener war die späte Gelb-Rote Karte gegen Marcel Löhr, die der Kapitän in der fünften Minute der Nachspielzeit für ein taktisches Foul sah.
Trotz des fast nicht mehr für möglich gehaltenen Last-MinuteAusgleich schien Steil nicht gänzlich zufrieden: „Für die Moral war das Unentschieden natürlich goldwert, aufgrund der Spielanteile und Chancen waren es aber leider zwei verlorene Punkte. Am Ende kann ich meiner Mannschaft aber nur zu einer tollen Aufholjagd gratulieren.“
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 13.11.2023, Nr. 263, Seite 29)
SG Mühlheim-Kärlich II - SSV Boppard (verlegt)
Das Spiel wurde auf den 13.12.2023 / 19:30 Uhr verlegt