Die BezirksligaFußballer der SG Westum/Löhndorf haben am Sonntag noch gerade so den Kopf aus der Schlinge gezogen und bei der SG Niederburg/Biebernheim zumindest noch ein spätes 1:1 (0:1)-Unentschieden geholt. Wie wertvoll dieser Punktgewinn im Kampf um den Klassenverbleib ist, werden die letzten beiden Spieltage zeigen
Auf dem Kunstrasen in Niederburg war die Westumer Mannschaft von Trainer Tomas Lopez eigentlich ordentlich in die Partie gestartet, allerdings führte ein vermeidbarer Freistoß in der 26. Minute zum Führungstreffer der Hausherren durch Dennis Thiele
„Bis dahin waren wir tonangebend und auch ganz gut unterwegs. Das Gegentor hat uns dann aber ein wenig aus der Bahn geworfen, denn trotz weiterhin hoher Spielanteile waren wir nicht mehr so dominant wie zu Beginn der Partie“, fasste Lopez seine Eindrücke zusammen.
Die Kombinierten aus Westum und Löhndorf wussten zudem auch keinen Profit aus einer Roten Karte gegen den Niederburger Joel Paul zu ziehen (51., grobes Foulspiel). Die Überzahl währte zudem auch nur rund eine halbe Stunde, da der Westumer Tom Weber in der 82. Minute wegen Nachtretens ebenfalls per Roter Karte des Feldes verwiesen wurde.
Dass die Gäste doch noch zumindest einen Punkt vom Hunsrück entführten, lag an Anton Klotz, der wie vor vier Wochen gegen Ata Sport Urmitz nach einer Ecke, mit einem Treffer in letzter Minute den 1:1-Ausgleich erzielte.
„Das Unentschieden ist mit Blick auf die anderen Ergebnisse wichtig gewesen. Wir haben nun zwei Punkte Vorsprung und benötigen in der kommenden Woche dringend einen Sieg im Heimspiel gegen Cochem“, sagte Lopez
SG Westum/Löhndorf: Wahl, Stein, Marienfeld, Speich (60. Klotz), Ossendorf, Weber, Morgenschweis-Schäfer, Fuchs, Schäfer (82. Gaydos), Nachtsheim, Schneider (64. Linden)
Quelle: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, Nr. 112, Seite 28, 15.05.2023, Sina Ternis
Gegentor in letzter Minute: Niederburg ist abgestiegen - SG kassiert noch den 1:1-Ausgleich gegen Westum und muss wieder runter in die A-Klasse – Rote Karte für Youngster Joel Paul
Auch wenn der Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga Mitte schon vor der Partie schon so gut wie sicher war, stand den Akteuren der SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid doch die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Und das lag vor allem daran, dass der kleine Hoffnungsschimmer auf einen möglichen Klassenverbleib bis zur 89. Minute in der Partie
gegen die SG Westum noch Bestand hatte. Dann allerdings kassierte die Mannschaft von Coach Marc Thiele den Treffer zum 1:1-Endstand und der Gang eine Klasse tiefer war besiegelt.
Auch wenn sein Team nicht in dieser einen Partie abgestiegen ist, dessen war sich der Trainer bewusst, war das Zustandekommen doch ärgerlich. Das lag zum einen am Gegentreffer, der nach einer eigentlich schlecht getretenen Ecke an den kurzen Pfosten gefallen war, als Westums Anton Klotz den Ball irgendwie ins Tor stocherte. Und es lag zum anderen daran, dass die Gastgeber, die ab der 46. Minute nach einer Roten Karte gegen Joel Paul in Unterzahl gewesen waren, leidenschaftlich gekämpft und sich genau gegen diesen Ausgleich mit einer enormen Laufleistung gestemmt hatten.
Allerdings konnte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass bereits die 1:0-Führung zur Pause schmeichelhaft daherkam. Nach einem zerfahrenen Beginn, bei dem man beiden Teams anmerkte, dass keiner Fehler machen wollte, kamen die Gäste aus Westum besser in die Partie, gewannen im Mittelfeld die entscheidenden Zweikämpfen und versuchten immer wieder über die Außen in Tornähe zu kommen. In den meisten Situationen fehlte allerdings die nötige Präzision. So zum Beispiel bei einer Hereingabe von Dominik Schäfer, die weder Abschluss noch Pass war (13.), oder bei einem Schuss, ebenfalls von Schäfer, der nicht platziert genug war und den Niederburgs Keeper Christoph Pabst zur Ecke klären konnte (16.).
Wie Präzision funktioniert, das zeigte dann Trainersohn Dennis Thiele auf der anderen Seite: Er zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern an der Mauer vorbei unhaltbar ins Eck zur doch etwas überraschenden Niederburger Führung. Auch anschließend hatten die Gäste die klareren Möglichkeiten: Ein Kullerball von Mica Schneider wurde auf der Linie geklärt (31.) und ein Schuss von Schäfer ging am langen Pfosten vorbei (35.) .
Halbzeit zwei begann dann mit erwähntem Nackenschlag für Niederburg, als sich Paul einen Ball zu weit vorlegte, von vorn in den Gegner grätschte und dabei Rot sah. Mit Fingerspitzengefühl hätte es hier sicherlich auch Gelb getan. Allerdings spielte die Karte den Gastgebern offensichtlich mehr in die Karten als den Gästen, die es kaum noch schafften, sich gefährlich in die gegnerische Hälfte zu kombinieren. Zwei Halbchancen, mehr brachte die Mannschaft von Tomas Lopez nicht mehr zustande – bis sie selbst eine Rote Karte gegen Tom
Weber wegen Nachtretens schlucken musste (82.) und bei besagtem Eckball Glück hatte. Der Ausgleich war aufgrund des Spielverlaufs aber verdient.
„Da wehrt man sich 35 Minuten in Unterzahl und dann bekommt man so ein Ding“, haderte Thiele trotzdem. Westums Lopez freute sich – nach zuletzt vier Niederlagen in Folge – über den späten Punktgewinn, der sagte: „Das kann noch ein ganz wichtiger Zähler werden. Ich denke, als wir unsere Nervosität in Halbzeit eins abgelegt hatten, waren wir auch besser.“ Niederburg muss damit nach nur einem Jahr Bezirksliga direkt wieder runter in die A-Klasse.