Viertäler Oberwesel muss ein anderes Gesicht zeigen

Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, Beilage Tempo, Tore, Titeljagd, Saison 2023/2024, Bericht von Michael Bongard, Foto: hjs-Foto

Bezirksliga: Fast-Absteiger wünscht sich eine sorgenfreie Saison – Kaum Veränderungen in Fahnings Kader

Auf den letzten Drücker hat die SG Viertäler Oberwesel Ende Mai den Abstieg aus der Bezirksliga Mitte verhindert. Oberwesel gewann durch zwei Max-Engel-Tore beim SV Weitersburg mit 2:0, gleichzeitig verlor Konkurrent Ata Urmitz (macht jetzt eine SG mit dem BSV Weißenthurm) mit 1:2 in letzter Minute bei der SG Vordereifel Oberwesel durfte nach einer schwierigen Runde doch noch ein siebtes Jahr in Folge in der Bezirksliga Mitte buchen.

„Ob es wieder bis zur letzten Minute eng wird? Ich kann nix versprechen“, sagt Oberwesels Trainer Christoph Fahning, der auch wieder voll als Spieler angreifen wird: „Wir müssen mit Demut an die Sache herangehen und können keine Ziele wie einen einstelligen Tabellenplatz formulieren. Unser Fokus sollte darauf liegen, am Anfang gut zu punkten, um unten schnell wegzukommen. Wir sind stark genug, um es nicht wieder so spannend zu machen.“

In der vergangenen Runde, seiner ersten als Cheftrainer, seien viele Fehler passiert. „Daraus müssen wir lernen“, sagt Fahning selbstkritisch: „Wir müssen einen emotionaleren Fußball an den Tag legen. Viele knappe Spiele haben wir immer verloren, wir müssen galliger sein und dürfen Niederlagen nicht so einfach hinnehmen.“ Das 2:0 in Weitersburg, das die Rettung bedeutete, soll der Maßstab sein für die kommende Saison. „Das war vom Auftreten so, wie ich mir das vorstelle“, sagt Fahning.

Ein anderes Gesicht zeigen – das muss Viertäler Oberwesel aber mit dem gleichen Personal. Fast unverändert geht die Rhein-SG in die Runde. Externe Zugänge hat Fahning nicht zu verzeichnen, aus dem „eigenen Stall“ zeigt der junge Erik Dietel vielversprechende Ansätze. „Über kurz oder lang wird Erik Stammspieler“, sagt Fahning über den vielseitig einsetzbaren Defensivmann.

Mit Julian Stüber ist ein wichtiger Defensivakteur nach seinem Auslandssemester in Lissabon nun wieder dabei. „Ein gefühlter Neuzugang“, meint Fahning. Das gilt auch für den Coach selbst, der sich im ersten Spiel nach der Winterpause das Schlüsselbein brach und bis Saisonende ausfiel. Vor seiner Verletzung hatte er sich fast ausschließlich auf das Coaching konzentriert. „Ich kehre wieder voll auf den Platz zurück“, sagt der Mittelfeldmann: „Manuel Bender als mein neuer Co-Trainer hat jetzt an der Linie das Sagen.“

Der 29-jährige Fahning hätte sich im Spielerkader weitere Veränderungen gewünscht, vor allem in der Offensive (nur 39 Tore in 32 Spielen in der vergangenen Saison), aber auf dem Transfermarkt hatte seine SGVO kein Glück. „Unser Kader ist trotzdem groß genug, um eine solide und sorgenfreie Saison zu spielen“, versprüht Fahning Optimismus.

Kommt er auf die erneut 17-köpfige Bezirksliga Mitte zu sprechen, hört man den Respekt, aber auch den Ärger bei Fahning heraus. Dass es vier Absteiger gibt, gefällt ihm gar nicht. „Das ist Schwachsinn“, meint Fahning: „In den Profiligen gibt es mehr Mannschaften pro Liga, aber maximal drei Absteiger. Wir müssen vier Mannschaften hinter uns lassen, ich kann das nicht nachvollziehen.“

In der Vorsaison waren es sogar fünf Absteiger, von denen drei (Cochem, Hausbay, Rheinböllen) früh abgeschlagen waren. Dass wieder einige Mannschaften schnell abreißen lassen, daran glaubt Fahning nicht. „Die Bezirksliga ist brutal schwer in dieser Saison, eine absolute Wundertüte mit vielen Titelkandidaten – und dahinter vielen Teams auf Augenhöhe“, sagt Fahning: „Ein Bild wird sich erst nach sieben, acht Spieltagen abzeichnen, aber die Liga wird stärker sein.“

Das Auftaktprogramm mit den Partien gegen die Rheinlandliga-Absteiger Mayen und Mendig hat es für Viertäler Oberwesel in sich. Danach kommen dann fünf Gegner (Mülheim-Kärlich II, Anadolu Koblenz, Maifeld-Elztal, Bogel, Westum), die auf jeden Fall die Oberweseler Kragenweite sind. „Wir müssen so schnell wie möglich Punkte sammeln“, wiederholt sich Fahning. Dann könnte es tatsächlich eine nahezu sorgenfreie Saison für die SGVO werden – und kein Herzschlagfinale bis zur allerletzten Minute am letzten Spieltag.

Anschrift

SV Rheinland Westum
In der Galters 20
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Tel. 02642/42758
www.sv-westum.de

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