Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 22.09.2023, Nr. 221, Seite 25, von: lkl, daf
Aufsteiger Grafschaft feiert gegen Westum seinen ersten Saisonsieg
Fußball-Bezirksliga: Glücklicher 1:0-Erfolg im Derby – Oberwinter bezwingt Boppard trotz Manko und bleibt an der Spitze – Oberzissen verkauft sich bei 2:6 nicht schlecht
Kreisgebiet. Der TuS Oberwinter bleibt in der Fußball-Bezirksliga Mitte an der Tabellenspitze. Derweil hatte die Grafschafter SG im Derby gegen die SG Westum/Löhndorf Grund zum Jubeln, während der SV Oberzissen im Hunsrück leer ausging.
Das Heimspiel gegen den Aufsteiger glich über weite Strecken der Partie zuletzt gegen den SV Oberzissen (1:1). Der TuS erspielte sich viele gute Möglichkeiten, zeigte sich aber wenig effektiv. „Das ist unser Manko. Wir spielen auch vielleicht nicht unbedingt besonders schön, kommen aber immer zu einigen Möglichkeiten. Die nutzen wir zu selten“, meinte TuS-Trainer Cornel Hirt.
Gegen Boppard dauerte es bis zur 43. Minute, ehe Torjäger Thomas Enke nach Kopfballverlängerung von Kadir Mete Begen zum 1:0 einnickte. Zuvor hatten Stephan Gies, Alexander Meiswinkel und auch Enke bereits gute Chancen ausgelassen. Boppard vermochte TuS-Torwart Niklas Fachinger nie wirklich in Verlegenheit zu bringen. Oberwinter war aktiver und spielte sich Chance um Chance heraus. Bei knapper Führung wurde es dann Mitte der zweiten Halbzeit hektischer.
Hirt brachte Justin Schällhammer (63.) und ersetzte ihn nur neun Minuten später durch Timm Wiest. Der ungestüme Schällhammer war schnell gelb-rot-gefährdet. Auf der Gegenseite zückte Schiedsrichter Florian Voskuhl Gelb-Rot gegen Gästespieler Silvio Pitkowski (68.). Erst in der 81. Minute sorgte Begen mit dem 2:0 für Entspannung beim TuS. In der Nachspielzeit besorgte Björn Gilles noch das 3:0. Am Wochenende hat der TuS Oberwinter nun spielfrei.
Nicht ganz so schlimm wie im Vorjahr (1:9), aber erneut deutlich musste sich Oberzissen in Mörschbach geschlagen geben. Dabei wäre für die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath durchaus mehr drin gewesen.
Die angespannte Personaldecke mit nur elf eigenen Akteuren (unterstützt durch Spieler aus Reserve) hatte die ohnehin schon unangenehme Aufgabe für den SVO nicht leichter gemacht. Nach zwei frühen Gegentoren durch Simon Pfeifer (6.) und Nico Wilki (21.) drohte früh ein Debakel wie in der Vorsaison.
Doch passend zur Entwicklung, die der SVO zuletzt gemacht hat, ließen die Gäste keinesfalls die Köpfe hängen. Christian Heuser verwandelte einen an Tobias Höper verursachten Foulelfmeter (27.) zum 1:2, danach drängten die Gäste auf den Ausgleich. Mike Bach hatte die beste Gelegenheit mit einem Schuss am Tor vorbei (48.).
Die Hausherren reagierten in Manier einer Spitzenmannschaft und entschieden in kürzester Zeit die Partie gegen nun fehlerhaft spielende Gäste durch Tore von Daniel Römer (52.), Wilki (55.), Pfeifer (60.) und erneut Römer (64.), woran auch der zweite Oberzissener Treffer von Tim Esten (76.) nichts mehr änderte.
„Wir haben es bis auf den Anfang und die 15 Minuten mit all den Gegentoren gut gemacht“, meinte Oberzissens Trainer Julian Hilberath, der am Sonntag (15 Uhr) mit seinem Team den SV Weitersburg empfängt. „Weitersburg ist eine weitere Topmannschaft. Da aber die anderen Mannschaften unten punkten, müssen wir gerade zu Hause auch gegen solche Mannschaften etwas holen“, meint Hilberath, der wieder auf Lukas Groß und Nils Schöning zurückgreifen kann.
Der Jubel des TuS Mayen über den ersten Derbysieg gegen die SG Maifeld-Elztal war riesengroß. Am Mittwochabend trafen beide Fußball-Bezirksligisten erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander, nach 90 hitzigen und hart umkämpften Minuten setzten sich die Hausherren verdient mit 2:1 (0:0) gegen den Gast vom Maifeld durch.
245 Zuschauer, davon viele Gästeanhänger, fanden sich im Mayener Nettetalstadion ein und sahen eine dominante Anfangsphase der Gastgeber um Trainer Marc Steil. Ausgerechnet der Kehriger Leon Kohlhaas (3.) und Tom Johann (7.) hätten jeweils das 1:0 markieren müssen, scheiterten jedoch beide Male an einem glänzend parierenden Florian Geisler im Tor der Gäste. Danach entwickelte sich eine Partie mit ausgeglichenen Anteilen, die besseren Torraumszenen verbuchte aber weiterhin der TuS Mayen.
Nachdem es mit einem torlosen Remis in die Pause ging, belohnte sich die Steil-Elf im zweiten Durchgang – unter gütiger Mithilfe des Gegners – mit zwei Treffern gleich doppelt. Den Anfang machte Maifeld-Elztals Niklas Wedemeyer, dem ein zu kurz geratener Rückpass unterlief. Mayens Tim Feiler nahm diesen dankend auf und erzielte schließlich den ersten DerbyTreffer (47.). Eine Eckballvariante nur vier Minuten später sorgte für weiteren Jubel beim heimischen Anhang. Die flache Hereingabe in den Rückraum fand in Josip Bilac den gewünschten Zielspieler. Bilac' Schuss aus rund 16 Metern bahnte sich seinen Weg an vielen Beinen vorbei zum 2:0.
In der Folgezeit ließ sich der TuS mehr und mehr fallen, die Maifelder verbuchten nun mehr Ballbesitz, konnten daraus aber nur wenig Profit schlagen. Der Anschlusstreffer durch Jan Fasel, der nach einem langen Ball am schnellsten reagierte, fiel fast aus dem Nichts (78.). In der Schlussphase wurde es auf und abseits des Platzes hitziger. So sah der bereits ausgewechselte Mayener Ridvan Akburak auf der Bank sitzend, wegen einer Unsportlichkeit, die Gelb-Rote Karte (90.+4). „Wir haben eine bärenstarke erste Hälfte gespielt und uns dafür zu Beginn der zweiten Hälfte auch belohnt. Bei den vielen langen Bällen in Halbzeit zwei kann es leider immer mal passieren, dass einer gefährlich wird und durchrutscht. Dennoch ist der Derbysieg hoch verdient“, freute sich Steil.
Dessen Pendant auf Seiten der Kombinierten vom Maifeld, Florian Breitbach, meinte: „Wir konnten heute nicht an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Von der Einstellung her können wir uns nichts vorwerfen lassen, allerdings hat heute die Durchschlagskraft in der Offensive gefehlt.“ Während es für den TuS Mayen in der Englischen Woche am Sonntag, 14.30 Uhr, mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger SG Bogel nahtlos weitergeht, empfängt die SG Maifeld-Elztal erst am Dienstagabend, 20 Uhr, die SG Eintracht Mendig/Bell zum nächsten Derby. TuS-Coach Steil würde am Sonntag in Bornich nur zu gerne nachlegen, warnt aber vor einem formstarken Gegner: „Bogel hat die letzten drei Begegnungen allesamt gewonnen und scheinen nun in der Liga angekommen zu
sein. Nichtsdestotrotz fahren wir natürlich dahin, um zu gewinnen.“ Der TuS kann dabei am Sonntag wohl wieder auf die Dienste von Kapitän Marcel Löhr, Calvin Müller und Nico Anheier bauen, die gegen Maifeld aus unterschiedlichen Gründen passen mussten.
Einen richtig schweren Brocken empfangen dagegen die MaifeldElztaler am Dienstagabend im Polcher Leo-Schönberg-Stadion. „Wir freuen uns auf das nächste Derby, jedoch wird es gegen Mendig wahrscheinlich noch mal eine Nummer schwieriger. Die Eintracht hat eine richtig gute Mannschaft, mit einigen Unterschiedsspielern in ihren Reihen. Wir wollen und müssen uns da steigern, um nicht auch das zweite Derby zu verlieren“, blickt Breitbach voraus. Verzichten müssen die Kombinierten am Dienstag auf die etatmäßigen Innenverteidiger Jan Fasel und Johannes Meißner
(Bericht: Rhein Zeitung-Andernach-Mayen, 22.09.2023, Nr. 221, Seite 25, Jan Müller)
Mit dem fünften Sieg im sechsten Spiel ist die SG Eintracht Mendig/Bell auf den zweiten Platz der Fußball-Bezirksliga Mitte vorgerückt. Die Vulkanstädter mussten sich an der heimischen Brauerstraße mächtig Strecken, ehe der 3:1 (1:1)-Erfolg gegen die lange Zeit in Unterzahl agierenden Gäste des SV Anadolu Spor Koblenz eingetütet werden konnte. Am kommenden Dienstagabend, 20 Uhr, gastiert die Eintracht um Trainer Jörg Schäfer zum Derby in Polch bei der SG Maifeld-Elztal.
Der Start in die Begegnung am Mittwochabend verlief aus Sicht der Hausherren alles andere als vielversprechend. Nach nicht einmal zwei Minuten avancierte ein unnötiger Eckball zur frühen Gästeführung durch Marcello Dreher Reinhardt (2.). Dreher Reinhardt war es auch, der mit seiner Notbremse gegen Brice Braquin Mitel in der 22. Minute, für die er die Rote Karte sah, dem Spielverlauf eine entscheidende Wende geben sollte. Gegen die technisch starken Gäste wussten die Mendiger die entstandene Überzahl aber über die gesamte Spieldauer nicht effektiv auszunutzen. Dementsprechend fiel der Ausgleich durch Niklas Heinemann auch nicht mit einem herausgespielten Treffer, sondern per Fernschuss (29.).
Nach dem Seitenwechsel bewies Heinemann auch beim 2:1 seine Schussqualitäten, indem er per Freistoß die erste Mendiger Führung besorgte (61.). „Danach haben wir es verpasst einen weiteren Treffer nachzulegen und so vorzeitig für Ruhe zu sorgen. Anadolu blieb somit weiter auf Schlagdistanz und unser Sieg in Gefahr“, bemängelte Schäfer die unzureichende Chancenverwertung.
Die Erlösung aus Sicht der Vulkanstädter fiel erst in der fünften Minute der Nachspielzeit per Strafstoß. Braquin Mitel wurde von Agim Xhaferi, der dafür die GelbRote Karte sah, im Strafraum gefoult. Der Franzose trat selbst an und verwandelte sicher zum 3:1-Endstand. „Alles in allem sind wir einfach froh, dass wir diese schwere Hürde nehmen konnten. Anadolu hat viele gute Einzelspieler und ist dadurch nicht zu unterschätzen“, meinte Schäfer.
Am kommenden Dienstagabend gastiert Schäfer mit seinem Teamdann an einer seiner alten Wirkungsstätten als aktiver Spieler. Im Polcher Leo-Schöneberg-Stadion kommt es gegen die SG MaifeldElztal zum ersten Derby in einem Ligaspiel. Schäfer hofft dort auf Sieg Nummer sechs, jedoch warnt er vor einem kampfstarken Gegner: „Maifeld-Elztal hatte zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen und ist schon lange in der Bezirksliga beheimatet. Dass wir auf Rasen spielen werden, ist zudem nicht unbedingt ein Vorteil für uns. Trotz allem wollen wir weiter nachlegen und auch das Derby vor einer wahrscheinlich guten Kulisse für uns entscheiden.“
(Bericht: Rhein Zeitung-Andernach-Mayen, 22.09.2023, Nr. 221, Seite 25, jam)
Fußball-Bezirksligist TSV Emmelshausen rutscht immer weiter nach unten ab: Gegen den Aufsteiger SG Bogel/Reitzenhain/Bornich fingen sich die Vorderhunsrücker zu Hause zwei frühe Gegentore, blieben in der Folgezeit ohne Treffer und sind nach dieser 0:2-Pleite mit mickrigen drei Punkten aus fünf Spielen Drittletzter in der Tabelle.
Am Tag nach dem Spiel gab der TSV Emmelshausen bekannt, dass Nikolai Foroutan nicht mehr Trainer ist. „Auf die aktuell angespannte sportliche Situation müssen wir reagieren. Daher haben sich beide Seiten dazu entschieden, die weitere Zusammenarbeit ab sofort zu beenden“, so die Sportliche Leitung des TSV. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt. Die nächsten Spiele wird Co-Trainer Reyad David zusammen mit Kapitän Jonas Bersch übernehmen. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Zum Spiel gegen Bogel: Bereits in der ersten Phase der Partie fielen die beiden einzigen Tore des Tages. Nach einer cleveren Balleroberung schalteten die Gäste blitzschnell in den Kontermodus um und brachten über halblinks den Ball direkt in die TSV-Hälfte nach vorne. SG-Kapitän Tim Friedrich passte im Laufen schnell nach rechts und bediente mustergültig seinen Stürmerkollegen Jannik Schmidt. Der 53-Tore-Mann aus der Bogeler Aufstiegssaison blieb vor Emmelshausens Torwart Marcel Ackermann eiskalt und erzielte aus 17 Metern das 0:1 (6.).
Fast eine Kopie des ersten Treffers sahen die Zuschauer nur wenig später: Erneut über die linke TSVSeite konterte Bogel schnell und diesmal bediente der Torschütze Friedrich optimal den mitlaufenden Laurenz Beilstein. Der hatte keine große Mühe, das 0:2 zu markieren (8.). Die Gastgeber benötigten einige Minuten, um sich von dem Fehlstart zu erholen, kamen aber dann nach einer Viertelstunde zu drei Eckbällen in Serie. Seinen ersten Torschuss hatte der TSV aber erst in der 29. Minute, jedoch parierte SG-Torwart Thomas Dreger den Distanzschuss von Emmelshausens A-Junior Mohamad Alhaj. Mehr Ballbesitz hatten eindeutig die Einheimischen, ohne sich gute Tormöglichkeiten zu erspielen.
Auch im zweiten Durchgang hatte Emmelshausen öfter der Ball und kam zwischen der 60. und 75. Minute erneut zu einigen Eckbällen. Ab der 63. Minute konnte Serdar Ibrahim bei den Standards nicht mehr helfen, der TSV-Abwehrmann sah Gelb-Rot. Bogels Dustin Maus, der nach 71 Minuten eingewechselt wurde, sah acht Minuten später Rot wegen eines Foulspiels.
Der TSV war einmal einem Tor sehr nahe, aber die Hereingabe von Christoph Bittner mit anschließender Verlängerung von Hussein Jeha verwertete Luca Boos nicht (73.). Auch mit der letzten Chance des Abends fand der Ball nicht den Weg ins Netz: Der eingewechselte Ozan Inal zielte in der Nachspielzeit über das Tor.
Nikolai Foroutan war bedient nach seinem letzten Spiel als TSV-Trainer: „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, aber wenn du in den ersten Minuten so zwei Tore bekommst, wird es schwer. Danach sind wir gegen einen sehr kompakt stehenden Gegner angelaufen, hatten aber leider keine echten Torchancen. Vorne hat es dann einfach gefehlt, es ist eine echt bittere Niederlage."
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 22.09.2023, Nr. 221, Seite 25, Armin Bernd)
Der Spielbericht liegt noch nicht vor.
SG Viertäler Oberwesel - SG Vordereifel Laubach (verlegt)
Das Spiel wurde auf den 11.10.2023 / 20 Uhr verlegt.