SG Niederburg ist zurück auf der Bezirksliga-Bühne

Quelle: Rhein-Zeitung, Beilage Tempo, Tore, Titeljagd, Saison 2022/2023, Bericht von Michael Bongard, Foto: #ck picture

Bezirksliga Mitte: Aufsteiger um Trainer Marc Thiele geht selbstbewusst die Sache an: „Sehe uns im Tabellenmittelfeld“

Nach vier Jahren kehrt die SG Niederburg/Damscheid/Biebernheim wieder in den überkreislichen Fußball zurück: Damit gibt es nun ein Rhein-Hunsrücker „Derby-Quintett“ (neben Niederburg noch Mörschbach, Braunshorn, Oberwesel und Rheinböllen) auf „engsten Raum“ in der 17-köpfigen Bezirksliga Mitte.

Niederburg in der Bezirksliga – das hat Tradition: Von 1978 bis 1983, von 1985 bis 1987, von 1993 bis 2000 und von 2016 bis 2018 gehörten die Rheinhöhe-Kicker schon zum Bezirksliga-Inventar. Ab dem 14. August und dem Auswärtsspiel in Cochem geht die Reise für die Niederburger im überkreislichen Fußball wieder los.

Nach Franz Zelenka (1978), Bernd Saam (1985), Hans-Jakob Klingen (1993) und Patric Muders (2016) hat sich nun auch Marc Thiele in die Riege der Niederburger Aufstiegstrainer eingereiht. 2019 trat er den Job bei der SG an. „Wir wollten immer oben mitspielen, aber der Aufstieg war nie Bedingung des Vorstands“, sagt der 48-jährige Argenthaler:
„Der Kader sollte entwickelt und verjüngt werden. Zweimal wurde die Saison von Corona beendet, in der ersten richtigen Saison haben wir nun den Aufstieg gepackt. Die Spieler wollten das unbedingt, wir haben die letzten 14 Spiele alle gewonnen.“ Mussten die Niederburger auch, weil Konkurrent TSV Emmelshausen II bis zum direkten Duell immer vorne lag. Mit dem 3:1 in Emmelshausen war der Weg frei für Niederburg zum Titel – und zurück in die Bezirksliga.

Neben dem für Niederburg typischen Willen der Spieler war die Heimstärke Garant für den Aufstieg. Niederburg gewann alle 13 Heimpartien.
„Ich baue auch in der Bezirksliga auf unsere Heimstärke“, sagt Thiele – aber nicht nur: „Wir haben einen großen, erfahrenen, aber auch jungen und willigen Kader.“ Dieser Mix könnte ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz im Abstiegskampf sein. Abstiegskampf?
„Primär zählt für uns nur der Nichtabstieg“, sagt Thiele – mit dem Zusatz: „Sollte es tatsächlich das Maximum von fünf Absteigern geben, sehe ich uns aber immer noch über dem Strich. Wenn wir unsere Stärken auf den Platz kriegen, dann sehe ich uns sogar vom Potenzial her im Tabellenmittelfeld.“

Das Selbstbewusstsein bei Thiele & Co. ist nach dem bemerkenswerten Aufstiegs-Schlussspurt mit 14 Siegen am Stück groß. „Die Jungs ziehen alle mit, uns stehen 25 Mann zur Verfügung, jede Position ist doppelt besetzt, das kann schon etwas ausmachen“, sagt Thiele. Der Trainer weiß aber auch, dass nur elf Mann spielen können: „Das Problem der Unzufriedenheit wird kommen. In der Meistersaison war unser Kader auch schon groß. Aber da stand die Mannschaft über allem, da hat keiner gemeckert, aber da habe ich auch schon viel rotiert. Das versuche ich fortzuführen, aber natürlich werden wir ein Gerüst um erfahrene Kicker stellen, das spielen muss.“

Niederburg hat richtig Erfahrung – da sind vordergründig fünf Ü 30-Kicker und sogar ein Ü 40 Akteur zu nennen. Der gerade 40 Jahre alt gewordene Markus Schink ist weiterhin aus der SG-Elf nicht wegzudenken. „Markus war der Ehrgeizigste in der Vorbereitung, er will noch mal eine
Saison in der Bezirksliga Vollgas geben“, sagt Thiele. Dass Schink noch „eine Rechnung“ mit der Bezirksliga offen hat, das weiß auch Thiele. Ein Eigentor von Schink am letzten Spieltag 2017/18 zum 1:1-Endstand in Treis-Karden besiegelte den Niederburger Abstieg vor vier Jahren.

Damals waren auch Christoph Schink (36), Jan Schink (30), Christopher König (33), David Buschbaum (36) und Alex Zuck (31) beim unglücklichen Abstieg an der Mosel als Leistungsträger dabei – den Status hat das „Ü 30-Quartett“ immer noch. Jan Schink ist der Torgarant, Buschbaum als Co-Trainer der verlängerte Arm von Thiele, König der Antreiber und Abräumer Christoph Schink sowie Flügelspieler Zuck sind laut Thiele „in einer überragenden körperlichen Form“. Um die geballte Erfahrung kann Thiele die vielen Youngster wie Finn Keßler,
Joel Paul, Daniel Koval oder Semih Backes einbauen, die die Niederburger – nach Mörschbacher und Kirchberger Vorbild – nach ihrer Ausbildung beim JFV Rhein-Hunsrück für sich gewinnen konnten. Heraussticht sicherlich der 18-jährige Finn Keßler, der momentan in aller Munde ist. Es steht bereits fest, dass Keßler in einem Jahr zum Oberligisten FC Karbach wechseln wird. „Finn ist eine Granate“, sagt Thiele: „Er ist hoch veranlagt und kann im Mittelfeld überall spielen.“

Beim Aufsteiger SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid „hört sich alles gut an“, wie es Thiele auf den Punkt bringt. Aber zu euphorisch will er nicht werden:
„Das gilt es nun auch auf den Platz zu bringen, um unser primäres Ziel Nichtabstieg zu erreichen. Man sagt, dass das erste Jahr nach dem Aufstieg einfacher wird, man wird sehen, ob es so kommt. Wir gehen das ganz gechillt an.“ Die Historie spricht für die SG Niederburg: Bei den vorherigen vier Bezirksliga-Anläufen stieg der Verein nie in der ersten Saison nach dem Aufstieg ab.

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