Mirko Bernd sicher: Braunshorn tut frisches Blut gut

Quelle: Rhein-Zeitung, Beilage Tempo, Tore, Titeljagd, Saison 2022/2023, Bericht von Michael Bongard, Foto: #ckpicture

Bezirksliga Mitte: SG kompensiert Abgänge von drei Leistungsträgern mit vielen jungen Kickern – Wieder Abstiegskampf?

Auf den letzten Drücker hat die SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach durch den 4:1 Heimsieg gegen den FV Rübenach am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison aus eigener Kraft den Klassenverbleib in der Bezirksliga Mitte geschafft. „Auf den letzten Drücker – aber verdient auf den letzten Drücker“, sagt Mirko Bernd, der in seine zehnte Saison als Trainer bei der SG geht. Vor allem sind die schweren Verletzungen zweier Leistungsträger zu nennen, die binnen weniger Tage auftraten: Linus Lötschert zog sich einen Kreuzbandriss zu, Stammkeeper Kevin Klauer einen Achillessehnenriss.

Die fünfte Spielzeit in Folge steht für Braunshorn in der Bezirksliga an. Es dürfte wieder ein harter Kampf gegenden Abstieg werden. Mindestens drei, maximal fünf Mannschaften müssen aus der 17-köpfigen Bezirksliga Mitte absteigen. Bei den Abstiegskandidaten wird Braunshorn
(neben Rheinböllen, Cochem sowie den Aufsteigern Westum und Niederburg) gerne als Erster genannt. „Ich weiß nicht, ob der Kreis so klein ist, dass man es nur auf diese Mannschaften bezieht“, sagt Bernd: „Man weiß nie, wie es läuft. Vier, fünf Mannschaften werden sich vorne in der Tabelle einnisten, dahinter muss man gucken, wer sich wo positioniert. Aber wir sind in der
letzten Saison damit gut gefahren, nicht groß rumzurechnen.“ Für seine SG zähle nur der Klassenerhalt: „Das ist das Ziel. Ich bin gespannt auf die Saison. Unser Kader hat sich verändert.“

Mit Torwart Nico Pfeffer, Mittelfeldakteur Leo Wilhelm (beide zu Ligakonkurrent SG Mörschbach) und Offensivmann Niklas Schneider (zurück zu A-Klässler SG Vorderhunsrück) ist eine kleine Achse weggebrochen bei Braunshorn. Als Ersatz wurden junge B-Klasse-Kicker oder Spieler aus der Jugend verpflichtet. Nominell hat sich die SG auf den ersten Blick nicht verbessert. Mirko Bernd sieht das anders – und sagt einen bemerkenswerten Satz:
„Ich hätte es schwerer gefunden, mit dem gleichen Kader wie zuletzt in die Saison zu gehen. Das ist gar nicht bezogen auf die, die weg sind. Aber so wurde die Gruppe durchgemischt nach einer aus vielen Dingen mental sauschweren Saison für uns. Uns tut frisches Blut gut.“

Wer soll Pfeffer, Wilhelm und Schneider ersetzen? Im Tor hat Braunshorn keine Probleme. Pfeffer spielte die Rückrunde sowieso nicht, da standen A-Junior Lorenz Michel oder Fabian Feldenz ihren Mann. Das große Talent Michel darf immer noch A-Jugend spielen und soll das des Öfteren auch tun. Feldenz ist ein zuverlässiger Ersatz – und ein Rückkehrer vergrößert die
Optionen zwischen den Pfosten. Nach einigen Jahren Pause mischt Waldemar Tews wieder bei Braunshorn mit.
„Waldi hat wenig verlernt, das hat er in den Testspielen gezeigt“, kann Bernd auf drei gute Keeper zurückgreifen. Letzterer ist der Ersatz zwischen den Pfosten für den verletzten Klauer. „Da hatten wir Glück, dass das so kurzfristig ging. Wir haben zwar einen größeren Pool an Torhütern, aber da ist nicht immer jeder verfügbar“, sagt der Roll über die Situation bei den Keepern.

Viel lernen müssen noch die vielen jungen Feldspieler, die der bald 50-jährige Bernd nun in seiner Obhut hat. Aber sie alle haben Potenzial.
„Braunshorn ist ein guter Standort für junge Kerle, das haben wir schon des Öfteren bewiesen“, sagt Bernd: „Bei Flügelspieler Tim Arnold hätte vor der letzten Saison niemand geglaubt, dass er am Ende 30 Spiele macht.“ Nun gäbe es viele Nachahmer wie etwa Luca Schäfer, der vom FC Peterswald aus der B-Klasse kam, früher aber beim JFV ausgebildet wurde, und für Bernd „ein ganz wichtiger Mann“ im zentralen Mittelfeld als Ballverteiler werden kann. Jonas Jakobs kam auch aus der B-Klasse von der SG Kastellaun/Uhler, der junge Verteidiger hat in der Vorbereitung auch schon auf sich aufmerksam gemacht. Das gilt ebenso für Emil Müller, der genauso aus der A-Jugend aufrückt wie Alex Busch.
„Emil kann unser Mann für die Standards werden, Alex ist 1,90 Meter groß, da kann man etwas draus machen“, sagt Bernd, der auch auf Semen Raychev, der vom JFV Rhein-Hunsrück kam, große Stücke hält: „Semen hat was, er hat in der Offensive super Bewegungen drauf.“

Die viele jungen Neue sorgen für frischen Wind in Braunshorn, aber das Wichtigste bei der SG wird sein, dass die „Alten“ um Stefan Stroschein, Alex Merg, Niklas Kneip, Flo Link, Paul Vollrath
oder Kai Wickert gut durch die Runde kommen. „Das ist das große Thema, dieser Kern des Teams ist ganz wichtig, sie bilden das Gerüst“, weiß Bernd aus der Vergangenheit, dass zu viele Ausfälle in dem Bereich das ganze Konstrukt ins Wanken bringen können.

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