Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler 05.12.2022, Nr. 282, Seite 16, jam, lkl

Derby in Oberwinter bleibt bis zum Schluss spannend

Fußball-Bezirksliga: Oberwinter verpasst beim 1:0 gegen Oberzissen frühzeitige Entscheidung – Westum/Löhndorf begnügt sich gegen Rheinböllen mit 2:2

Westum/Oberwinter. Der SV Oberzissen hat seine sieglose Zeit auch im Derby beim TuS Oberwinter nicht beenden können, der sein letztes Heimspiel des Jahres – wenn auch knapp – gewann. Die SG Westum/Löhndorf musste sich bei ihrem Jahresausklang zu Hause mit einem Remis begnügen.

SG Westum/Löhndorf - TuS Rheinböllen 2:2 (0:2)

Die Hausherren schafften nach einem unnötigen 0:2-Pausenrückstand gegen die abstiegsbedrohten Gäste in Durchgang zwei noch eine Aufholjagd. Die Partie ist erst mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen worden, da der Unparteiische Christian Fritzen nicht rechtzeitig eingetroffen war.
Die Gastgeber ließen sich davon wenig beeindrucken und hätten jeweils durch Tim Palm (10., 15.) in Führung geben müssen. Besser machte es der Gast, der in der 23. Minute nach einer Flanke und einem Pressschlag im Strafraum durch Tjark Noel Klein in Führung ging.
Vier Minuten später ließ Christian Morgenschweis-Schäfer die Möglichkeit zum Ausgleich liegen, was sich erneut rächen sollte, da Matthias Pira in der 35. Minute nach einem Eckball auf 2:0 erhöhte. „Wir haben in den ersten 45 Minuten nicht schlecht gespielt, allerdings die letzte Konsequenz vermissen lassen“, bemängelte SGTrainer Tomas Lopez.
Er schien in der in Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Toptorjäger Palm verkürzte zunächst auf 1:2 (52.) und sorgte in einer einseitigen zweiten Hälfte auch für den Ausgleich (87.).
„Wir hätten drei Punkte einfahren müssen. In Anbetracht unseres Rückstandes zur Pause müssen wir aber froh sein, überhaupt einen Punkt geholt zu haben“, befand Lopez.
SG Westum/Löhndorf: Dingel, Gaydos, Ritterrath (77. Schneider), T. Palm, Speich, Merken, Morgenschweis- Schäfer (65. Ossendorf), Fuchs (46. Nachtsheim), Schäfer, M. Palm (70. Hoffmann), Ramacher.

TuS Oberwinter - SV Oberzissen 1:0 (0:0)

Die TuS-Elf von Trainer Cornel Hirt bestimmte das Derby vor 120 Zuschauern, hatte die Mehrzahl an Chancen und musste doch bis zum Schlusspfiff um den zehnten Saisonerfolg bangen. Der SVO bleibt nach der elften Pleite auf Abstiegsrang 15.
Die Gastgeber hatten von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz. Nach einer Viertelstunde erlebte der TuS aber einen doppelten Rückschlag. Zunächst freute man sich über den Foulpfiff des guten Schiedsrichters Julian Jung. Christian Heuser hatte Felix Antwerpen im Strafraum zu Fall gebracht. TuS-Torjäger Thomas Enke trat an, scheiterte aber am starken Florian Dünker im Oberzissener Tor. Nur zwei Minuten später zeigte Oberwinters Spielmacher Antonio Halfen an, dass es nicht weitergeht, vermutet wurde eine Zerrung. Für ihn kam Verteidiger Fabian Groß. Die Hausherren spielten weiter engagiert nach vorn, nur fehlte es im letzten Drittel an Abschlussqualitäten.
„Das zeichnet uns in den letzten Wochen etwas aus. Wir haben Probleme nach guter Spieleröffnung, die Tore zu machen“, erklärte TuS-Trainer Cornel Hirt.
Zur Pause stellte Hirt um, beorderte Ebrima Manneh weiter nach vorn, und das schien der richtige Schachzug zu sein. In der 53. Minute brachte Manneh eine Flanke punktgenau auf Enke, der aus acht Metern den Ball gegen die Laufrichtung von Dünker einnickte. Wenig später verhinderte Dünker das 0:2, verdrehte sich dabei aber das Knie und musste wenig später durch Simon Schmitt ersetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Gäste etwas besser ins Spiel. Auf beiden Seiten ergaben sich nun viele Räume, es fehlte aber weiter an Effektivität im Abschluss – bis zum Schlusspfiff.
„Bis zuletzt hofft man, dass noch ein Ball irgendwie durchrutscht, aber es sollte nicht sein. Wir haben anders als zuletzt aber nicht wirklich gut gespielt. Wir haben einfach zu wenig Druck nach vorne entfalten können“, sagte SVO-Trainer Julian Hilberath.
Hirt meinte: „Über den Sieg freuen wir uns natürlich. Aber wir müssen es früher entscheiden.“

SG Maifeld-Elztal - SG Vordereifel Müllenbach 0:4 (0:1)

Die SG Vordereifel hat in der Fußball-Bezirksliga Mitte ihre Gegentorlos-Serie ausgebaut und am Ende klar mit 4:0 (1.0) bei der SG Maifeld-Elztal auf dem Kunstrasen in Mertloch gewonnen. Zum sechsten Mal in Folge kassierte Vordereifel keinen Treffer. 36 Punkte nach 17 Spielen und sechs Dreiern hintereinander bedeuten Tabellenplatz drei, die Gastgeber haben zehn Punkte weniger auf dem Konto als Siebter.
Vordereifels Trainer Niklas Wagner muss etwas in seinem Gedächtnis kramen, um sich an eine vergleichbare Serie mit einem seiner Teams zu erinnern – vergeblich:
„Das weiß ich tatsächlich nicht, wir hatten mal mit Ellscheid eine gute Serie und nur zwei Spiele verloren in der Saison, als wir in die Rheinlandliga aufgestiegen sind. Es hört sich natürlich schön an, wenn du so lange kein Gegentor kassierst, aber letztlich zählt es ja, dass du gewinnst.“ Und das tut Vordereifel seit dem 28. Oktober in Höhr-Grenzhausen in schöner Regelmäßigkeit.
Auch beim ehemaligen Vordereifeler Trainer und Spieler Florian Breitbach setzten sich die Gäste im Eifel-Duell durch, auch wenn der Start in die Partie etwas hektisch und fehlerbehaftet war, wie Wagner berichtete. „Nach 20, 25 Minuten haben wir besser reingefunden“, sagte Wagner. Bis zur Führung durch Jan Fritz, den die Gastgeber nach dem Zuspiel von Calvin Müller im Abseits wähnten, dauerte es allerdings noch etwas. „Ich habe nicht gesehen, ob es Abseits war“, sagte Wagner zur Szene nach 37 Minuten, die Vordereifel die Pausenführung brachte.
Die zweiten 45 Minuten brachten dann etwas Seltenes hervor: „Mit der zweiten Hälfte war ich sehr zufrieden, da habe ich nichts zu meckern, was bei mir selten vorkommt“, schmunzelte Wagner. Diese zweite Hälfte begann direkt mit dem 2:0 durch Jonas Keller auf Vorarbeit von Paul-Jordan Michels, Jonas Gorges und schließlich Jan Fritz (46.), beim 3:0 nur vier Minuten später zog Keller nach innen und setzte einen trockenen Schuss flach aus 18 Metern ins Netz.
Damit war die Partie im Prinzip entschieden, denn nur kurz vor Kellers 3:0 war bei Maifeld Yannik Idczak vom Platz geflogen, weil er als „letzte Instanz“ Fritz am Arm gehalten und ihn nach unten gezogen hatte. Eingeleitet hatte diese Aktion Torwart Julian Steitz mit einem langen Abwurf gegen hochstehende Maifelder. Die waren in der Folge nur noch zu zehnt und kassierten dann das 0:3 durch Keller. Das „Tor des Tages“, es sollte der letzte Treffer der Partie sein, fiel schließlich nach 79 Minuten durch Müller. Max Geisen hatte auf der rechten Seite den Ball mit der Hacke durch die Beine seines Gegenspielers gespielt auf den durchgestarteten Janne Heibel. Der flankte mit dem ersten Kontakt auf den langen Pfosten, dort nickte ihn Müller mit demKopf ein. Es war der Endstand. „Wir haben den Ball in der zweiten Hälfte gut in den eigenen Reihen laufen lassen“, freute sich Wagner.
Dass seine Elf das wie schon beim 1:0 in Urmitz ohne den verletzten Kapitän Marc Thönnes und den gesundheitlich angeschlagenen Torjäger Lukas Mey (14 Treffer) schaffte, freute den Gäste Coach ebenfalls: „Dass wir solche Ausfälle auffangen können, ist gut. Es war einfach eine saubere Mannschaftsleistung von allen. Wir sind in einem Flow, zu dem jeder seinen Teil beiträgt.“
Einmal noch vor der Winterpause wollen die Vordereifeler diesen Schwung mitnehmen, das Heimspiel gegen Westum wurde auf Freitag (20 Uhr in Laubach) verlegt, da am Samstag die Weihnachtsfeier der Vordereifeler stattfindet. Vielleicht gibt es dann den siebten Sieg ohne Gegentor zu feiern.
(Bericht: Rhein-Zeitung, Kreis Cochem-Zell, 05.12.2022, Nr. 282, Seite 23, Mirko Bernd)

SG Viertäler Oberwesel - FV Rübenach 1:1 (1:0)

In der Fußball-Bezirksliga Mitte trennten sich die SG Viertäler Oberwesel und das Spitzenteam des FV Rübenach leistungsgerecht mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden. Julian Vogt besorgte mit seinem zweiten Saisontreffer vor dem Pausentee das 1:0, ehe der Koblenzer Gast sich in Abschnitt zwei wenigstens den Auswärtspunkt sichern konnte. Dieser 20. Punkt lässt Oberwesel auf Rang zehn klettern, Rübenach büßt einen Platz ein und ist nunmehr Vierter hinter Immendorf, Mörschbach und Vordereifel.
Vorweg: Trotz des überschaubar guten Wetters boten beide Teams eine durchaus ansehnliche Partie, aber die erste halbe Stunde blieb ohne Zählbares. Das änderte sich wenig später. Der fleißige und immer besser werdende Jonas Henzel flankte verzögert in den Strafraum, Vogt nahm sich des Balles an und traf mit rechts links unten aus 16 Metern zur 1:0-Führung (33.). Der glänzend aufgelegte Lukas Kriewel zirkelte nach der Pause einen Freistoß an der Mauer vorbei aufs kurze Eck, traf die Latte (50.). Vielleicht wäre das eine Art Vorentscheidung gewesen, so schwer wie sich Rübenach bis dato im Angriff tat. So hatten die Gäste noch eine recht schnelle Antwort parat. Marcello Dreher Reinhardt lief einen Angriff konsequent mit und drosch den Abpraller von Kröbers abgeblocktem Schuss humorlos in den rechten Winkel zum Ausgleich (59.). Im Anschluss wollten beide Teams zwar noch den Dreier, das Leder wollte aber nicht mehr im Netz zappeln.
Aufregung dann noch einmal in der Nachspielzeit. Michael Hohl soll einen langen Ball 30 Meter vorm eigenen Gehäuse mit der Hand gestoppt haben, Schiedsrichter Sebastian Hoppe aus Altendiez wertete es als Verhinderung einer klaren Torchance und zog glatt Rot. Hohl spielte den Ball aber mit einer Mischung aus Brust und Schulter. Da der eingewechselte Sascha Engel den Freistoß aber über das Tor setzte, blieb es beim gerechten 1:1.
Gästetrainer Benedikt Lauer hatte genau diese schwere Auswärtsaufgabe erwartet: „In der ersten Halbzeit hatten wir keine gute Körpersprache, machten uns selbst das Leben schwer. Aber solche Situationen nehmen wir an und werden daraus lernen.“ SG-Coach Christoph Fahning war nicht überrascht über den guten Auftritt seiner Elf: „Ich habe es fast schon erwartet, ich kenne meine Jungs. Wir durften in Argenthal schon nicht verlieren, gegen Weitersburg hätten wir auch gewinnen können.“
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 05.12.2022, Nr. 282, Seite 24, Sascha Wetzlar)

SG Braunshorn/Hausbay/Pfalzfeld/Bickenbach - TuS Immendorf 0:4 (0:2)

Seiner Favoritenrolle ist Tabellenführer TuS Immendorf gerecht geworden und gewann mit 4:0 (2:0) in der Fußball-Bezirksliga Mitte bei der SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach. Das Ergebnis ist am Ende etwas zu hoch ausgefallen, weil die heimische SG vor allem im zweiten Abschnitt gut dagegen hielt. Für den spielstarken TuS geriet der Dreier beim Vorletzten aber nie in Gefahr.
Nur einmal wurde es für Immendorf bei einer 2:0-Führung in der 77. Minute brenzlig. Der eingewechselte Marc Morin zwang Gästetorwart Moritz Weißenborn zu einer Glanzparade. „Wenn wir da treffen, geht vielleicht noch was“, trauerte SGB-Spielertrainer Mirko Bernd der Torchance nach.
Die Gäste, die daheim auf Kunstrasen ihr Flachpassspiel zelebrieren, hatten sich mental gut auf das Geläuf auf dem Braunshorner Naturrasen eingestellt. „Wir haben uns gefreut, auch wieder mal dreckig zu werden“, erklärte Torben Kühl-Decker, der Chef-Coach Sascha Oestreich vertrat. Der hatte sich zu seinem 50. Geburtstag eine Familienauszeit genommen.
Der erste Durchgang ging deutlich an die Gäste. Spielerisch und von der Passpräzision überlegen, ging Immendorf in der 15. Minute durch Innenverteidiger und Kapitän Roman Cron in Führung. Bei einer Standardsituation hatte er sich nach vorne bewegt und wurde von einem Mitspieler an der Hacke getroffen, von dort sprang der Ball zum 0:1 ins Braunshorner Tor.
Knapp zwei Minuten später verunglückte Andreas Retzmann im Mittelkreis eine Kopfballabwehr, die ausgerechnet bei Immendorfs Jan Knopp landete. Der stürmte auf A-Junioren-Keeper Lorenz Michel zu und ließ ihm keine Abwehrchance. Zur Pause stand es 0:2, was Torben Kühl-Decker so kommentierte: „Wir haben die Grundtugenden des Fußballs abgerufen und die Platzbedingungen angenommen.“
Bei zunehmendem Nebel wurden die Sichtverhältnisse immer schwieriger. Der Rasen musste ebenfalls dem Wetter Tribut zollen und präsentierte sich mit zunehmender Spieldauer immer schwieriger für die Akteure. Was ehemals grün war, verwandelte sich in braun. Wie die Spieler dennoch damit umgingen, dafür muss man beiden Mannschaften ein Lob zollen.
Die Heim-SG wurde zwar nicht überlegen, minimierte aber den Gästedruck. Dennoch war die zweite Hälfte eine langweilige Angelegenheit. Oder gerade deshalb. zwei Tore fielen aber noch. Aus einer
sehr stark abseitsverdächtigen Situation markierte der eingewechselte Robin Reichert seinen 21. Saisontreffer und Yannik Steinert ließ den Endstand folgen. Für Bernd war es „natürlich ein verdienter Sieg. Aber die letzten beiden Tore dürfen nicht fallen“.
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 05.12.2022, Nr. 282, Seite 24, Robert Mattern)

Ata Sport Urmitz - SG Mörschbach/Liebshausen/Argenthal 0:4 (0:2)

Der Tabellenzweite der Fußball-Bezirksliga Mitte, die SG Mörschbach/Argenthal/Liebshausen, hat mit 4:0 (2:0) bei Ata Sport Urmitz gewonnen, muss aber den Abgang von Flügelstürmer Erik Milz im Winter zum Oberligisten TuS Kirchberg verkraften.
Milz saß in Urmitz nur in der Bank, weil Interimstrainer Lars Silbernagel „ein Zeichen setzen“ wollte: „Vor allem für die Jungs, die nach der Winterpause weiter für uns spielen.“ Milz wurde nach 59 Minuten eingewechselt und traf nach 75 Minuten zum vorentscheidenden 3:0. Mit 15 Toren ist er der beste Mörschbacher Schütze, ab Winter spielt er zwei Klassen höher für Kirchberg (Bericht folgt).
Mit einem an Raphael Kauer verursachten Elfmeter brachte Dominik Kunz die SG früh in Front (8.). Mit dem Pausenpfiff erhöhte Maurice Volkweis (44.). Nach Milz' 3:0 setzte der ebenfalls eingewechselte Yannic Vogt den Schlusspunkt (84.).
„Es gibt nichts zu meckern, obwohl der Erfolg etwas zu hoch ausgefallen ist“, sagte Silbernagel: „Die erste Hälfte ging klar an uns, nach der Pause hat Urmitz mehr investiert, wir mussten aber nur zwei brenzlige Situationen überstehen, den Rest haben wir gut wegverteidigt.“ Mörschbach bleibt mit sechs Punkten Rückstand auf Immendorf Zweiter.
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 05.12.2022, Nr. 282, Seite 24, bon)

SG Niederburg/Biebernheim/Dam.- Spvgg Cochem 1:1 (1:0)

Es war ein 1:1 (1:0), das keinem der beide Teams im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga Mitte wirklich weiterhalf. Der gastgebenden SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid nicht, weil sie es versäumte, bis auf drei Punkte an das auf jeden Fall rettende Ufer Platz zwölf ranzukommen. Dem Gast Spvgg Cochem nicht, weil der weiterhin auf dem letzten Platz rangiert und langsam aber sicher für die A-Klasse planen kann.
Am Ende mussten sich aber beide mit der Punkteteilung zufrieden geben, denn sie war das gerechte Ergebnis eines Spiels, das insgesamt auf niedrigem Niveau stattgefunden hatte und bei der keine der beiden Mannschaften wirklich überzeugen konnten. Die Gäste können es immerhin als Zähler der Moral verbuchen, denn ab der 66. Minute waren sie nach einer Gelb-Roten Karte für den bis dahin engagierten Leonid Neumann in Unterzahl.
Den Gastgebern unterdessen schmeckte die Überzahl gar nicht, weil sie dazu geführt hatte, dass sich Cochem noch weiter in die eigene Hälfte zurückgezogen und auf Kontermöglichkeiten gelauert hatte. Eine davon hätte mit etwas Glück und in der ersten Minute der Nachspielzeit sogar zum Siegtreffer führen können. Da geriet eine Kopfballrückgabe von Niederburgs Verteidiger Markus Schink nämlich zu kurz, Anes Mavric sprintete dazwischen, kam aus halblinker Position freistehend zum Abschluss, scheiterte aber am Niederburger Schlussmann Mehmet Severler.
Das Tor hätte den Spielverlauf sicherlich ein wenig auf den Kopf gestellt. Denn gerade nach der Gelb- Roten Karte waren die Gastgeber schon dominant, hatten, wie schon in der gesamten Partie, mehr Spielanteile, schafften es aber kaum, sich wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor zu kombinieren.
Das war bereits in Hälfte eins so, als Cochem sogar zu den klareren Möglichkeiten kam. Immer wieder suchten die Gäste den Abschluss, trafen beispielsweise durch Rachad Adamou Moussa nach fünf Minuten nur den Pfosten, genau wie durch Michael Sidorenko nach 27 Minuten. Hinzu kamen weitere Schüsse von der Strafraumgrenze, bei denen der SG-Schlussmann immer wieder geprüft wurde. Und Niederburg? Das kombinierte sich über die linke Seite und über Joel Vogel immer ordentlich in Tornähe, allerdings traf der Außenspieler dann ein ums andere Mal falsche Entscheidungen.
„Wir haben entweder zum Gegner gespielt oder das Tor verfehlt“, sagte auch Niederburgs Trainer Marc Thiele.
Der durfte aber in der fünften Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte doch noch den Führungstreffer bejubeln: Nach einer Ecke durch Mirco Metz kam Tim Albrecht aus sieben Metern frei zum Kopfball und traf. Allerdings währte diese Führung in Abschnitt zwei gerade einmal acht Minuten. Denn da traf Philipp Limbach aus der Drehung und 16 Metern mit einer Bogenlampe zum nicht unverdienten Ausgleich. Den retteten die Gäste, die nur mit zwei Ersatzspielern angereist waren, über die Zeit. Unter anderem, weil sie leidenschaftlich um den Punkt kämpften. Deswegen war Coach Timo Theisen zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Ich habe uns vor der Pause mit dem klareren Möglichkeiten gesehen. Einmal haben wir nicht aufgepasst und den Gegentreffer kassiert.“ Dennoch könne sich die Mannschaft, die wieder einmal mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt werden musste, mit erhobenem Haupt in die Winterpause verabschieden. Die Spvgg hat in der kommenden Woche spielfrei, während Niederburg in Oberzissen die Möglichkeit hat, wertvolle Punkte einzufahren. „Dazu werden wir uns allerdings sehr steigern müssen“, sagte Thiele.
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 05.12.2022, Nr. 282, Seite 23, Sina Ternis)

Anschrift

SV Rheinland Westum
In der Galters 20
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Tel. 02642/42758
www.sv-westum.de

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