Quelle: Rhein-Zeitung, 15.08.2022, Nr. 188, Seite 14, von: lkl,jam

Fachinger hält Elfmeter in der Nachspielzeit

Bezirksliga: Oberwinter gewinnt turbulentes Derby in Oberzissen – Westum holt einen Punkt in Rheinböllen

Oberzissen, Westum. Der TuS Oberwinter hat sich zum Auftakt in der Fußball-Bezirksliga in einem turbulenten Derby beim SV Oberzissen
durchgesetzt, während Aufsteiger SG Westum/Löhndorf auswärts zu einem Remis kam.

SV Oberzissen - TuS Oberwinter 0:1 (0:1)

Der Auftakt hatte es in sich. Viel Tempo, Chancen hüben wie drüben, ein Feldverweis, eine hektische Schlussphase und in der letzten Minute der Nachspielzeit auch noch einen Handelfmeter. Letztlich setzten sich die Gäste dank eines frühen Tors durch Nico Schooß durch (5). Die Elf von TuS-Trainer Cornel Hirt hatte dabei aber riesiges Glück und einen starken Rückhalt. Es lief schon die siebte Minute der Nachspielzeit, als Schiedsrichter Jan Schmidt pfiff. Nicht zum Spielende, Schmidt entschied vielmehr auf Handelfmeter. Schooß war der Ball an die Hand geschossen worden. Lukas Groß übernahm bei den Gastgebern die Verantwortung und wählte das von ihm aus gesehen linke Eck. Der Schussversuch war gut, Niklas Fachinger aber besser. Der Oberwinterer Torwart ahnte die Ecke, tauchte ab und parierte. Ein anschließender Nachschussversuch ging neben das Tor, und der TuS jubelte ausgelassen.
„Mega ärgerlich“, meinte Oberzissens Trainer Julian Hilberath: „Kein Vorwurf an Lukas, der Schuss war einfach gut gehalten. In dieser Partie war alles drin. Wir hätten unentschieden spielen, sogar gewinnen können, und wir hätten aber auch schon früh 0:2 zurückliegen können.“
Denn der TuS hatte zwei Mal Aluminium nach ruhenden Bällen getroffen, nachdem Schooß schon nach fünf Minuten das 1:0 erzielt hatte. Er bugsierte den Ball in einer unübersichtlichen Szene über
die, wohl mit der Hand. „Er hat es auch zugegeben, anderseits hätte es dann zuvor vielleicht Elfmeter gegeben“, sagte Hilberath. Es entwickelte sich schnell ein gutes Spiel, das mit jeder Minute
spannender und letztlich zu einem offenen Schlagabtausch wurde. Neun Minuten nach der Pause sah SVO-Akteur Jan Loosen die Gelb-Rote Karte nach einem Foul im Mittelfeld an Mirco Koll.
„In Unterzahl sind wir fast noch besser geworden. Die Leidenschaft hat absolut gestimmt“, meinte Hilberath. Gleich drei Mal bot sich eine gute Ausgleichschance, doch Fachinger war an diesem Tag nicht zu überwinden. Oberwinter hätte auch vorzeitig die Partie entscheiden können, ließ mehrere Gelegenheiten ungenutzt. „Wir hatten ein kleines Chancenplus auf unserer Seite, deshalb ist der Sieg
auch nicht unverdient. Wir haben deutlich gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Verglichen mit der Startelf des Vorjahres waren nur noch fünf Spieler in der Mannschaft. Die Abstimmung muss noch besser werden“, erklärte Hirt. Er blickte auch schon voraus: „Es wird ein schweres Jahr für uns. Ein Sieg hier in Oberzissen ist ganz sicher keine Selbstverständlichkeit. Die Mannschaft hat den Willen, weiter an sich zu arbeiten.“ Trotz Niederlage war Hilberath am Ende nicht unzufrieden: „Wenn wir so weitermachen, ist alles in Ordnung. Wir hatten einfach Pech.“
SV Oberzissen: Schmitt, Heuser, Bermel (90.+3 Binder), Tim Thomas Baltes (67. Luca Baltes), Groß, Schütz, Bach (89. Kather), Sperber (60. Esten), Adams, Singh, Loosen.
TuS Oberwinter: Fachinger, Wiest, Koll, Groß, Reggami, Lefevre, Markus (46. Ehlen, 90.+5 Sidibe Arama), Schooß, Gemein (46. Halfen), Antwerpen, Enke.

TuS Rheinböllen - SG Westum/Löhndorf 1:1 (0:0)

Dass SG-Trainer Tomas Lopez trotz des Punktgewinns zum Auftakt auf fremden Platz nicht nach Feiern zumute war, lag daran, dass seine Schützlinge zwar ein richtig gutes Spiel abgeliefert hatten, jedoch vergessen haben, ihre zahlreichen Chancen in Tor umzumünzen.
„Nachdem wir zu Beginn ein wenig schwer in die Partie gefunden haben, waren wir deutlich tonangebend“, meinte Lopez. Zwei Mal Tim Palm, Christian Morgenschweis-Schäfer und Tom Weber hätten in Durchgang eins die Führung markieren können. Nach der Pause das gleiche Bild: Der Aufsteiger aus Westum und Löhndorf drückte, blieb aber vor dem gegnerischen Tor glücklos. So kam es in Minute 78 so, wie es kommen musste. Einen Eckball der Hausherren drückte Yacin Sadani zum schmeichelhaften 1:0 für Rheinböllen über die Linie. Die Reaktion der Gäste war danach aber bärenstark, denn Tim Palm markierte in der 84. Minute den schnellen Ausgleich und rettete dem Aufsteiger somit immerhin einen Punkt.
„Dass wir nach dem Nackenschlag noch einmal zurückgekommen sind, ist aller Ehren wert, leider haben wir aber eher zwei Punkte verloren als einen gewonnen“, gab Lopez zu Protokoll.

FV Rübenach - SG Viertäler Oberwesel 4:2 (1:1)

Zwar hatten die Rübenacher in der ersten Hälfte etwas mehr Ballbesitz, aber die Gäste aus Oberwesel gingen nach 33 Minuten in Führung, Torschütze war Mauro Blotta. Danach hatte der FV Glück, denn kurz nach der Führung hätte Oberwesel nach einem Konter auf 2:0 nachlegen können, vergab aber. So kamen die Gastgeber in der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Ausgleich durch Ronaldo Kröber.
„Etwas glücklich, aber verdient“, sagte der Rübenacher Trainer Benedikt Lauer. Kurz nach Wiederanpfiff traf erneut Kröber zum 2:0 (50.), und in der 70. Minute erhöhte David Reif auf 3:0. „Wir sind sehr gut aus der Pause herausgekommen“, freute sich Lauer, dessen Team aber weiter zittern musste. Denn Oberwesel kam durch Sebastian Mitchard auf 2:3 (83.), das Spiel war wieder offen. Die Entscheidung zugunsten von Rübenach fiel in der 90. Minute, als erst Pascal Tillmanns am Strafraumeck gefoult wurde, und Tillmanns im Anschluss den Elfmeter zum 4:2 im Tor der SG versenkte.
Lauer: „Der Gegner war stark und hat uns alles abverlangt. Aber in meinen Augen war der Sieg verdient, weil wir mehr fürs Spiel getan haben.“ (Bericht: sle, ter)

SG Mörschbach - Ata Urmitz 0:0

Die Gastgeber erwischten den besseren Start und erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Mit zunehmender Spieldauer fanden dann auch die Gäste besser ins Spiel und vor allem in die Zweikämpfe. Nach zehn Minuten kam Urmitz zu ihrer ersten Möglichkeit: Sergen Akayoglu bediente Jeremy Heyer, der in den Strafraum zog, den Ball aber knapp neben den langen Pfosten setzte. Eng wurde es für die Gastgeber auch bei einem Heyer-Freistoß, den Kevin Kowalski am zweiten Pfosten knapp verpasste (14.). Auch Mörschbach vergab in der ersten Hälfte noch gute Chancen. So blieb es nicht nur nach 45, sondern auch nach 90 Minuten beim 0:0, weil nach der Pause nicht mehr viel passierte.
„Die Jungs haben den Kampf angenommen und haben das gut gemacht“, freute sich der Urmitzer Trainer Franz-Josef Kowalski. (Bericht: sle, ter)

TuS Immendorf - SG Braunshorn 1:0 (0:0)

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft von Trainer Sascha Oestreich. „Es war sehr schwierig für uns. Braunshorn hat sehr gut verteidigt und die Wege gut zugestellt“, erläuterte der Immendorfer Trainer, der in der ersten Hälfte etwas enttäuscht darüber war, dass seine Spieler seine Vorgabe, über außen zu kommen, nicht umsetzten.
„Wir haben zu viel zentral gespielt, und da gab es kein Durchkommen.“ Etwas besser wurde es in der zweiten Hälfte, und durch eine über außen eingeleitete Aktion viel auch der entscheidende Treffer.
Yannis Jochem legte den Ball von außen ab auf Marvin Weber, der aus 18 Meter Entfernung abzog und den Ball oben rechts in den Winkel hämmerte. In der Schlussphase verletzte sich noch ein Gästespieler, er musste mit Verdacht auf Bänderriss ins Krankenhaus gebracht werden. „Wir wünschen ihm alles Gute und schnelle Genesung“, sagte Übungsleiter Oestreich. (Bericht: sle, ter)

Spvgg Cochem - SG Niederburg/Damscheid/Biebernheim 0:1 (0:1) 

In der Fußball-Bezirksliga Mitte unterlag die Spvgg Cochem der SG Niederburg/Damscheid/ Biebernheim mit 0:1 (0:1). Das Tor des Tages in einer niveauarmen Begegnung erzielte Tim Albrecht per Kopf. Der Aufsteiger hat damit direkt den ersten Dreier eingesackt.
„Uns haben heute zwölf Mann gefehlt, davon sechs Stammspieler – das hat heute halt nicht gereicht“, meinte Cochems Trainer Timo Theisen nach der Partie. Und in der hatte sein Team in Person von Arlind Schmitt die erste Gelegenheit, der Stürmer scheiterte aber an Gästekeeper Christoph Pabst (12.). Auf der Gegenseite machten es die Gäste besser. Eine starke Mirco-Metz-Ecke nickte der aufgerückte Rechtsverteidiger Tim Albrecht zum 1:0 in die Maschen (14.). Es folgte Niederburgs stärkste Phase – und die chancenreichste. Torjäger Jan Schink – ohnehin bekannt für so manch' außergewöhnliche Aktion – drosch das Leder ansatzlos per Dropkick aus knapp 40 Metern gen Cochemer Tor, wo Keeper Patrice Sesterhenn sich mächtig strecken musste, um die Kugel aus dem Winkel zu kratzen (16.). Die daraus resultierende Ecke köpfte Jonathan Leyendecker freistehend neben das Gehäuse (17.). Kurz vor dem Pausentee nutzte David Buschbaum seine Lufthoheit und köpfte einen Jan-Schink-Freistoß knapp drüber (44.). Und Cochem? Hatte so seine Schwierigkeiten beim Spielaufbau und in Ardi Bertrams Schuss das einzige Highlight. Doch Alexander Zuck rettete per Kopf für den bereits geschlagenen Torhüter Papst (33.). „Wir mussten das Spiel machen, das konnten wir heute nicht umsetzen“, erklärte Theisen. Abschnitt zwei gestalteten die Hausherren weitaus offener. Schmitt lupfte das Leder über den Niederburger Kasten (54.). Auf der gegenüberliegenden Seite wusste Karol Obrebski nicht den Rückpass von Jan Schink über die Linie zu bringen (57.). Und für die Heimelf bedeuteten die guten Versuche von Rachad Moussa Adamou die letzten Chancen zu egalisieren, beide Male zischte das Spielgerät knapp rechts vorbei (72., 82.). Cochems Coach Theisen ärgerte zwar die Tatsache, dass man jetzt zwei Wochen lang keine Wiedergutmachung betreiben kann – Cochem hat nächste Woche spielfrei – dennoch gratulierte er fair den Siegern: „Natürlich Glückwunsch an Niederburg, sie scheinen in der Liga angekommen zu sein.“
Gästecoach Marc Thiele meinte: „Man weiß als Aufsteiger nie, wo man steht. Eine gewisse Euphorie war noch da, die Vorbereitung auf die Saison aber nicht optimal. Zur Pause hätten wir eigentlich höher führen müssen, in Halbzeit zwei haben wir es dann leidenschaftlich verwaltet.“ Eine treffende Einschätzung, denn in Gefahr geriet der Sieg trotz des stets knappen Spielstandes nie wirklich. (Bericht: Sascha Wetzlar)

SG Vordereifel - SG Maifeld-Elztal 0:0

Keine Tore sahen die 120 Zuschauer in Laubach beim Start der Fußball-Bezirksliga Mitte zwischen der SG Vordereifel und der SG Maifeld-Elztal. Wobei keine Tore auch nicht so ganz stimmt. Denn beide Mannschaften schossen jeweils einen Treffer, dem Schiedsrichter Manuel Mück jeweils die Anerkennung verweigerte. In der ersten Hälfte hatte Lukas Mey für Vordereifel ein Tor erzielt, in der zweiten Jan Tullius für die Gäste.
„Für mich war es beide Mal kein Abseits“, sagte Vordereifels Trainer Niklas Wagner.
Der ehemalige Coach der Vordereifeler, Flo Breitbach, der nun die Maifelder coacht, sagte zumindest etwas zum Tullius- Treffer: „Wie das Abseits sein kann, weiß ich nicht.“ Dennoch fand
Breitbach: „Ich glaube, wir hätte noch lange spielen können und es wäre kein Tor gefallen.“ Kurz vor Schluss wäre es aber beinahe doch noch gefallen. Vordereifels Jonas Gorges fasste sich aus 28 Metern ein Herz und knallte den Ball an die Latte. Maifelds Keeper Florian Geisler wäre machtlos gewesen. Dagegen parierte er in der ersten Hälfte stark gegen Mey, der nach einem langen Abschlag plötzlich allein auf Geisler zulief. Diese Szene spielte sich kurz nach der Gelb-Roten Karte für „Geburtstagskind“ Marc Thönnes ab. Die sah er nach 43 Minuten und einer etwas unübersichtlichen Situation, als Mück einen Kommentar von Thönnes auf sich bezog, Thönnes laut Wagner aber mit seinem Gegenspieler diskutiert hatte. Die erste Karte hatte der Mittelfeldmann nach einem taktischen Foul gesehen. So waren die Hausherren mehr als eine Hälfte zu zehnt, hatten aber, so Wagner, dennoch die besseren Chancen – eben die durch Mey und Gorges. Breitbach fand zwar, dass die Ampelkarte „uns in die Karten gespielt hat, aber wir wussten daraus kein Kapital zu schlagen“. Generell fand Breitbach: „Es war kein gutes Spiel, beide Seiten haben viel mit langen Bällen gespielt. Das war auch dem Platz geschuldet.“ Der war sehr trocken, in Kreis Cochem-Zell herrscht ja bekanntlich ein Bewässerungsverbot. Breitbach war dennoch zufrieden:
„Wir wollten einen Punkt mitnehmen,das haben wir geschafft.“ Wagners Fazit: „Wir sind schon enttäuscht, wir hatten uns mehr vorgenommen. Aber du weißt ja nie, was im Spiel passiert. Letztlich müssen wir es nach der langen Unterzahl so mitnehmen.“ Vordereifel hat nun eine etwas längere Pause und spielt erst am 23. August wieder. Dann geht es dienstags zu Aufsteiger Westum, der ebenfalls mit einem Remis startete (1:1 in Rheinböllen). (Bericht: Mirko Bernd)

SV Weitersburg - SG Mühlheim-Kärlich II 3:1 (1:0)

So stellt man sich als Aufsteiger den Start vor: Der SV Weitersburg, Meister der Kreisliga A Koblenz, ist in der Bezirksliga Mitte mit einem 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen die SG Mülheim- Kärlich II nach 18 Jahren Abwesenheit im überkreislichen Fußball direkt angekommen. Mann des Tages war Angreifer Marcel Berg (früher bei Rot-Weiss Koblenz und Mülheim-Kärlich), der zum 1:0 und 3:0 traf. Berg  trainiert Weitersburg zusammen mit Marc Steil und dem ehemaligen Emmelshausener Marcel Christ, der per Elfmeter zum 2:0 direkt nach der Pause erhöhte. Die Mülheimer Oberliga-Reserve kam nur zum 1:3 in der 90. Minute durch Luis Kiesel. (Bericht: Mirko Bernd)

Anschrift

SV Rheinland Westum
In der Galters 20
53489 Sinzig - Westum
Tel. 02642/42758
www.sv-westum.de

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